Stadtführung Dortmund


Die kreisfreie Stadt Dortmund steht mit rund sechshunderttausend Einwohnern auf dem achten Platz der größten deutschen Städte und gehört als bevölkerungsreichste Stadt des Ruhrgebiets zum Regierungsbezirk Arnsberg. Der Stadtmittelpunkt liegt auf dem "Westfälischen Hellweg", zwischen dem Flachland des Nordens und der Hügellandschaft im Süden. Dortmund ist in zwölf Stadtbezirke aufgeteilt. Drei Innenstadtbezirke (Dortmund-Nord,-Ost und -West) werden von neun Bezirken umschlossen (Eving, Scharnhorst, Brackel, Aplerbeck, Hörde, Hombruch, Lütgendortmund, Huckarde und Mengede).

Die Ruhr streift Dortmund lediglich im Süden an der Grenze zu Hagen und Herdecke, aus östlicher Richtung kommend fließt die Emser nach Westen durch die Stadt. Viele Bäche münden in einen der beiden Flüsse. Einige Seen entstanden durch Bergsenkungen im Zusammenhang mit dem Bergbau (im Naturschutzgebiet Beerenbruch der Bruno- und der Pleckenbrinksee, der Lanstroper See und der Hallerey), andere See, wie der Phoenix-See und der Hengsteysee wurden künstlich angelegt.

Durch mehr als hundert Luftangriffe im zweiten Weltkrieg, die die Altstadt fast komplett zerstörten und durch die verschiedensten Architekturstile, die die über tausendjährige Stadtgeschichte hervorbrachte, wirkt die Stadt sehr kontrastreich. Zahlreiche Gebäude der Nachkriegs- und Postmoderne zeigen insgesamt jedoch ein junges Stadtbild. Es vermischen sich mittelgroße Hochhäuser mit ausdrucksvollen Bürotürmen und mittelalterlichen Kirchen.

Skyline Dortmund
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Dortmund war bereits im Mittelalter eine Einwanderungsstadt. Im Bezirk Innenstadt-Nord, in dem das größte zusammenhängende Viertel Nordrhein-Westfalens im Stil der Gründerzeitarchitektur zu finden ist, lebt mit einem Anteil von fünfzig Prozent knapp ein Drittel aller in der Stadt wohnenden Ausländer. Kirchen stehen hier in enger Nachbarschaft zu Moscheen.

Ein Teil der ehemaligen Kokerei Hansa, in der Nähe des Binnenhafens im selben Bezirk, bietet als begehbare Großskulptur spannende Einblicke in Dortmunds Vergangenheit als Industriestadt.

Das Hoesch-Museum, in dem Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts errichteten Arbeiterviertel, zeigt diese Vergangenheit in seiner Dauerausstellung. Neben dem Hoeschpark, unweit vom Borsigplatz, steht die katholische Dreifaltigkeitskirche, die im protestantisch geprägten Dortmund der Industrialisierung den eingewanderten Arbeitern auch geistlich eine neue Heimat bieten sollte.

Im Nordstadtviertel, das heute hauptsächlich von muslimischen Einwanderern bewohnt ist, leben viele Künstler und entsprechend viele Ateliers und Galerien sind hier zu finden. Die Münsterstaße ist eine lebhafte, multikulturell anmutende Einkaufsstraße.

Dortmund wurde bereits im Mittelalter über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Kaufleute schlossen sich zur Vertretung ihrer Interessen zu einer Hanse zusammen. Sie handelten vermutlich mit Schmiedewaren, Kunst und anderen Begehrlichkeiten. Dieses Bündnis verlor im Laufe der Jahrhunderte immer mehr an Bedeutung, bis im zwanzigsten Jahrhundert mit einer neuen Hanse das Ziel einer lebendigen Gemeinschaft der Städte erneut ins Leben gerufen wurde.

Die Stadt entwickelte sich von der einstigen Industriemetropole in einem langandauernden Prozess zum westfälischen Zentrum des Handels und der Wirtschaft. Heute geht es vorrangig um den Einzelhandel und um Versicherungen. Die Stadt ist in den Bereichen Technologie und Wissenschaft von großer Bedeutung und gehört zu den größten Hochschulstädten der Bundesrepublik.

Das Zeitalter der Industrialisierung ist in der Stadt jedoch an vielen Stellen sichtbar geblieben. Eine Initiative kämpfte Ende der sechziger Jahre dafür, dass die Maschinenhalle der Zeche Zollern nicht abgerissen, sondern als erstes deutsches Industriebauwerk unter Denkmalschutz gestellt wurde. Weitere Gebäude und Außenanlagen wurden wiederhergestellt und sind nun öffentlich begehbar.

Der Hauptbahnhof und der im Westen gelegene Flughafen sind zentrale Knotenpunkte, auch für das ländlichere Umland östlich von Dortmund.

Auf der Nordseite des Bahnhofs steht die Mahn- und Gedenkstätte Steinwache, die in der Weimarer Republik zu den modernsten Gefängnissen gehörte. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden dort zigtausende Menschen gefangengehalten und gepeinigt. Heute informiert das Stadtarchiv bei freiem Eintritt in einer Dauerausstellung, in regelmäßigen Sonderausstellungen und bei Abendvorträgen über diesen Teil der Dortmunder Geschichte.

Unweit vom Bahnhof steht die im vierzehnten Jahrhundert erbaute gotische Stadtkirche St. Petri, die mit dem historischen Brunnen zu den geschützten Kulturdenkmälern der Stadt gehört. In der Gegend befinden sich auch das Museum für Kunst und Kulturgeschichte, die Stadt- und Landesbibliothek, das Deutsche Fußballmuseum und Deutschlands meistbesuchte Einkaufsstraße Westenhellweg.

Ein denkmalgeschütztes Wahrzeichen ist das siebzig Meter hohe Gebäude des Gär- und Lagerkellers der ehemaligen Union-Brauerei aus den zwanziger Jahren, das "Dortmunder U". Das neun Meter hohe goldene Unternehmenszeichen leuchtet seit Ende der sechziger Jahr auf dem seit 2010 als Kulturzentrum neu eröffneten Hochhaus. Das städtische Museum Ostwall, das Kunst des zwanzigsten Jahrhunderts bis heute zeigt, bezog 2010 zwei Etagen des Zentrums für Kunst und Kreativität.

Das Museum der Kronen-Brauerei wurde nach der Übernahme durch die Hansa-Brauerei im Jahr 1996 geschlossen und zehn Jahre später auf dem Grundstück des neuen Eigentümers im Norden der Stadt neu eröffnet.

Der Alte Markt in der Innenstadt ist Dortmunds historisches Zentrum, an dem sich im Mittelalter die Kaufleute einfanden. Hier steht ein weiteres Wahrzeichen Dortmunds, die evangelische Kirche St. Reinoldi. Der Wochenmarkt findet heutzutage auf dem nahegelegenen Hansaplatz statt, ebenso der Weihnachtsmarkt. Die Jugendherberge sowie das katholische Pfarramt St. Johannes Baptist und der Platz von Hiroshima sind in unmittelbarer Nähe, genauso wie der Stadtgarten und das Rathaus, dessen Eingang am Friedensplatz ist.

Vom Hauptbahnhof in nördliche Richtung am Konzerthaus vorbei geht es zur Brückstraße, die sich mit vielen urbanen Geschäften und lockerer Atmosphäre präsentiert.

Stadtauswärts Richtung Zoo hat man von der hundertvierzig Meter hohen Plattform des Florianturms im Westfalenpark einen wunderbaren Ausblick. Im westlich angrenzenden Gebiet befindet sich das Messe- und Veranstaltungszentrum Westfalenhallen, der Signal Iduna Park (die Heimspielstätte des hiesigen Fußballvereins Borussia Dortmund und früheres Westfalenstadion), das hauseigene Fußballmuseum BORUSSEUM und das unter Denkmalschutz stehende Freibad Volksbad.

Richtung Südwestfriedhof gelangt man ins Kreuzviertel im Stadtbezirk Innenstadt-West, das durch seine günstige Lage sehr begehrt ist. Liebevoll restaurierte Altbauten aus der Gründerzeit, viele Einkaufsmöglichkeiten und Alleen sowie ein weithin bekanntes Nachtleben sind dort rund um die Heilig-Kreuz-Kirche zu finden.

Darüber hinaus sind das Kaiserviertel im Osten und das Saarlandstraßenviertel zwischen dem Stadtgarten in der Innenstadt und dem Westfalenpark beliebte Szenetreffpunkte.

Die Burg Hörde wurde im zwölften Jahrhundert als Wasserburg nahe der Emscher erbaut. In Dortmund-Aplerbeck entstand, ebenfalls aus einer Wasserburg des Mittelalters, der ehemalige Adelssitz Haus Rodenberg. Das Wasserschloss Haus Bodelschwingh im Stadtteil Mengede zählt zu den repräsentativsten Anlagen des Stadtgebiets. In Dortmund-Lanstrop steht das letzte Adelshaus im gotischen Stil.
 
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