Stadtführung Hamburg

Hamburg wird vollständig "Freie und Hansestadt Hamburg" genannt. Es ist eine unabhängige, sich selbst verwaltende Stadt und zugleich ein Land der Bundesrepublik Deutschland, ein Stadtstaat.

Eine Hanse, althochdeutsch (hansa) für Gruppe, Schar oder Gefolge, bezeichnete im Mittelalter wirtschaftliche Zusammenschlüsse von Kaufleuten, der hauptsächlich Hafenstädte oder an wichtigen Flüssen gelegene europäische Binnenstädte angehörten. Sie hatten das gemeinsame Anliegen, eine gefahrlose Überfahrt und die Wahrung ihrer wirtschaftlichen Interessen zu sichern, was dem zielstrebigen Bürgertum einen beachtlichen Wohlstand bescherte.

Hamburgs Name leitet sich von der Hammaburg ab, einer Burg aus der Zeit um etwa sieben- bis achthundert nach Christus, die ihren Standort am heutigen Domplatz hatte. Der Begriff bedeutet abgeleitet etwa: Befestigungsanlage an einer Flussbiegung auf einer Landzunge.

Die Stadt ist mit über 1,8 Millionen Einwohnern auf über siebenhundertfünfzig Quadratkilometern die zweitgrößte deutsche Stadt und mit ihren sieben Bezirken (Hamburg-Mitte, Altona, Eimsbüttel, Hamburg Nord, Wandsbek, Harburg und Bergedorf) der Dreh- und Angelpunkt der Region. Hamburg ist eine spannende und abwechslungsreiche Stadt, deren Besuch sehr zu empfehlen ist. Viele Sehenswürdigkeiten lassen sich vom Hauptbahnhof kommend gut erreichen.

Skyline Hamburg
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Das Wasserschloss ist nicht nur ein herrlicher Anblick für das Auge, sondern als Teekontor mit Gastronomiebetrieb auch ein beliebter Ort der Gaumenfreuden.

Im "Levantehaus" vereinen sich exklusives Shopping mit stilvoller Architektur, Manufaktur und Gastronomie.

Das beliebteste Gewässer Hamburgs, gleich nach der Elbe, ist die Alster, unterteilt in Außen- und Binnenalster. Hier lässt es sich wunderbar herumschlendern oder eine Schiffsrundfahrt unternehmen. Die Alster ist auch für im Gedächtnis bleibende Tagesausklänge geeignet, da sich hier oft großartige Sonnenuntergänge neben imposanten Gebäuden abspielen.

Die ehemalige Hauptkirche St. Nikolai steht nach wie vor, aber nur noch als Ruine aus dem zweiten Weltkrieg und als deutliches Mahnmal für die Opfer, die aus dem Kriegsgeschehen hervorgingen. Da die Kirche den höchsten Kirchturm der Stadt hatte, orientierten sich die Alliierten 1943 daran, während sich die Briten auf Wohngegenden und die Amerikaner auf die Zerstörung des Hafens konzentrierten. Von St. Nikolai aus kann man neben der Alster sehr gut die Speicherstadt, das Rathaus und die Philharmonie sehen. In den Kellerräumen befindet sich ein Museum. Der Neubau der Kirche steht seit den sechziger Jahren in Harvestehude, einem Bezirk in Eimsbüttel.

Die Speicherstadt erstreckt sich über eineinhalb Kilometer und gehört zusammen mit dem Kontorhausviertel und dem Chilehaus zum UNESCO-Weltkulturerbe. Es ist eine auf unzähligen Holzpfählen in neugotischer Backsteinarchitektur errichtete Lagerhausgemeinschaft (die weltweit größte), die über ein großes Netz aus Kanälen, Brücken und Straßen verfügt.

Der Internationale Seegerichtshof (ISGH) hat hier seinen Sitz, ebenso das Speicherstadtmuseum und das Deutsche Zollmuseum. Im Internationalen Maritimen Museum und im Traditionsschiffhafen können unzählige Schiffsmodelle bestaunt werden. In der Kaffeerösterei, einem ehemaligen Kaffeespeicher, gibt es neben bestem Kaffee aus vielen Ländern, Informationen über das Handwerk des Röstens und den Handel mit der beliebten Bohne. Oder aber man steuert zuerst die im Ausland beliebteste deutsche Sehenswürdigkeit an: das Miniatur Wunderland. Oder das Schokoladenmuseum. Oder eines der vielen Museen in der Gegend.

Die Hamburger Hafen und Logistik AG besitzt die meisten Speicher in der Speicherstadt, weswegen ihr großes Hauptgebäude auch gerne "Speicherstadtrathaus" genannt wird.

Das "richtige" Rathaus, das die Landesregierung und das Parlament beherbergt, ist ein schlossartiges Gebäude aus dem neunzehnten Jahrhundert mit fast sechshundertfünfzig Räumen, in dem regelmäßig Führungen und Ausstellungen stattfinden. Der Eingangsbereich steht allen Besuchern offen.

Vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg stand am heutigen Standort der Elbphilharmonie der Kaispeicher A, ein neugotisches Wahrzeichen, das mit einer Uhr am großen Turm den Seefahrern die genaue Uhrzeit übermittelte und das als einziger Speicher per Schiff erreichbar war. Der Speicher verfügte über große Lastenkräne, mit denen schwere Schiffsladungen zur schnellen Weiterbearbeitung direkt aus den Schiffen gehoben werden konnten. Bereits während eines modernen Neuaufbaus des Speichers verlagerte sich der Containerumschlagplatz und so wurde der Speicher, erweitert um eine moderne Glasfassade, Teil der Philharmonie.

Der Jungfernstieg am Südufer der Binnenalster ist eine bekannte Flaniermeile. In unmittelbarer Nähe befinden sich der Gänsemarkt. Reich verzierte Gebäude aus der Gründerzeit stehen neben einfachen Backsteingebäuden. Seit 1678 befindet sich dort das Opernhaus. Ende 1920 hatten sich die meisten Hamburger Tageszeitungen dort niedergelassen, heute haben in der Gegend Google und Facebook ihren deutschen Sitz fast nebeneinander.

Vom Gänsemarkt ein paar Meter Richtung Westen sind Überbleibsel der Gängeviertel zu besichtigen, die mit den historischen Gängevierteln, die vom Hafen über die Neustadt zur Innenstadt verliefen, allerdings nur noch wenig gemeinsam haben. Ausstellungen und Gesprächsrunden erinnern an die Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts nach Ausbruch der Cholera größtenteils abgerissenen Häuserviertel. Dort lebten in dunklen und feuchten Fachwerkhäusern, die teilweise nur über verwinkelte Gänge und Hinterhöfe erreichbar waren, sozial arme Schichten wie Arbeiter und Händler auf viel zu engem Raum. Die Häuser standen teilweise nur aufgrund von quer angebrachten Holzbalken einigermaßen stabil und Ende des neunzehnten Jahrhunderts hatten dort nur die wenigsten Wohnungen ein Badezimmer. Nach dem Neuaufbau konnten es sich die Bewohner nicht mehr leisten, weiterhin dort zu wohnen und mussten in anderen Stadtteilen unterkommen. Zur gleichen Zeit hatte eine durchschnittliche großbürgerliche Wohnung in wohlhabenden Stadtteilen wie Rotherbaum, Harvestehude oder an der Elbchaussee sieben Zimmer und jeder zweite Haushalt verfügte über Dienstboten.

Zum heute wohlhabendsten Pflaster im Westen Hamburgs gehört übrigens das ehemalige Fischerdorf Blankenese. Es liegt am Hang in einem Elbvorort im Bezirk Altona und ist besonders hügelig und verwinkelt, mit vielen Stufen, was ihm den Namen Treppenvierteil beschert hat. Mit seiner südländischen Atmosphäre bildet es einen schönen Kontrast zum Trubel der Stadt.

Natur- und Gartenfreunde kommen auf dem Gebiet der früheren Wallanlangen Richtung Neustadt genauso auf ihre Kosten wie erlebnishungrige Besucher: neben verschiedensten Themengärten, wie zum Beispiel dem Schachgarten, gibt es verschiedene Konzerte, Lesungen, Wasserlichtspiele und Theatervorstellungen. Auch an die jungen Besucher ist mit diversen Attraktionen gedacht: ob beim Minigolf, auf der Rollschuh- beziehungsweise im Winter der Eisbahn, dem Kindertheater, beim Töpfern oder einer Tour durch den Kletterpark - Langeweile ist im Park Planten un Blomen, der bogenförmig um die Innenstadt führt, garantiert nicht zu erwarten.

Einen Blick von oben kann man vom denkmalgeschützten Fernsehturm, der nach dem Hamburger Physiker Heinrich Hertz benannt ist, wagen. Von dort oben sieht man auch gut die nahe gelegenen Messehallen, das Schanzen- und Karolinenviertel oder das Heiliggeistfeld.

Auf dem über achtzigtausend Quadratmeter großen Messegelände finden große internationale Fachmessen, Tagungen und andere Veranstaltungen statt.

Flanieren & Shoppen



Im Schanzenviertel tummelt sich die Hamburger Szene tagsüber im Café- und Restaurantbetrieb sowie in vielen charmanten kleinen Modegeschäften und abends auf der Partymeile. Das Karoviertel im Quartier St. Pauli wurde vom ehemaligen Armenviertel ebenfalls eine angesagte Adresse für Kunst und Genuss. Modebegeisterte finden hier eine interessante Alternative zu den üblichen Geschäften.

Die Landungsbrücken, ebenfalls im Stadtteil St. Pauli, sind ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt an der Elbe. Sie boten den damals viel näher am Wasser stehenden Häusern einen sicheren Abstand zu den anlegenden Kohledampfern. Rundfahrtschiffe verkehren hier ebenso wie die U- und S-Bahnen, aber auch Fahrten nach Helgoland oder zu den Musicals am anderen Elbufer starten von dort. Auch lässt es sich in der Gegend vortrefflich herumspazieren, verweilen und genießen.

Der Hamburger Hafen gehört mit zu den größten Europas. 1888 wurde er teilweise zum Freihafen, was den dortigen Güterverkehr innerhalb kürzester Zeit verdoppelte. Kurz darauf bestand durch die Landflucht über die Hälfte der Bevölkerung Hamburgs aus Arbeitern, von denen die meisten als billige Kräfte für schwere Hafenarbeit zuständig waren. Heute laufen pro Jahr an die neuntausend Schiffe aus allen Kontinenten im Hafen ein, nicht selten vierhundert Meter lang und mit tausenden Containern beladen. Zusätzlich ist der Hafen für über eine halbe Million Kreuzfahrtpassagiere, deren Anzahl stetig wächst, ein wichtiger Ort. Jedes erste Wochenende im Mai wird die Geburt des Hafens mit einem großen Geburtstagsfest gefeiert, das die Bewohner der Stadt mit Stolz erfüllt und immer wieder verdeutlicht, welche beachtliche Rolle der Hafen als logistisches Zentrum spielt.

Dreimal im Jahr findet ein riesengroßes Volksfest statt, das noch den Namen des ehemaligen Standortes trägt: der Hamburger Dom. Im elften Jahrhundert landeten Händler, Gaukler und Handwerker auf der Suche nach einer wetterfesten Überdachung im Marien-Dom, wo sie erst einmal blieben, bis der damalige Erzbischof , der "not amused" darüber war, was sich da vor seinen Augen abspielte, mit strengem Hausverbot reagierte.

Die Gemeinde, die die Schausteller ins Herz geschlossen hatte, war jedoch ganz und gar nicht damit einverstanden, so dass die Bannandrohung zurückgenommen und die Anwesenheit der Händler schließlich gestattet wurde - allerdings nur bei schlechtem Wetter.

Bis Anfang des neunzehnten Jahrhunderts, als der Dom abgerissen wurde, durfte der Markt dort stattfinden, bevor er endgültig weichen musste. So zogen die Menschen wieder viele Jahre durch die Stadt, bis sie Ende des Jahrhunderts auf dem Heiligengeistfeld einen eigene Fläche erhielten, wo der einstige Winterdom bis heute stattfindet, erweitert um den Sommer- und den Frühlingsdom.

Geht man vom Heiligengeistfeld südlich Richtung Elbe, kann man entweder die evangelische Hauptkirche und das Wahrzeichen Hamburgs St. Michaelis besichtigen oder sich auf die berühmt-berüchtigte Reeperbahn in St. Pauli begeben.

Der hohe Kirchturm, genannt Michel, ist weithin sichtbar und mit seinen 132 Metern höher als viele Gebäude der Innenstadt. Mittels einer eigenen App können sich Besucher über einzelne Bereiche der Kirche informieren lassen.

Aber auch Hamburgs Rotlichtviertel im Stadtteil St. Pauli hat eine wunderschöne Barockkirche zu bieten: die katholische St. Joseph-Kirche.

Die Große Freiheit ist eine touristische Seitenstraße der Reeperbahn, die besonders am Wochenende für Partygänger interessant sein dürfte, ebenso wie der der Hans-Albers-Platz.

Ein beliebter Ausklang einer langen Partynacht findet gerne auf dem berühmten Fischmarkt in Altona statt. Der Wochenmarkt bietet unzähligen Besuchern bereits zu früher Morgenstunde Live-Musik und frische Fischbrötchen sowie Obst und tropische Pflanzen. Aber auch sonst gibt es in Hamburg an fast jedem Tag der Woche irgendwo einen Wochenmarkt.

Der älteste Flughafen Deutschlands befindet sich im Norden Hamburgs im Stadtteil Fuhlsbüttel. Zu Ehren des ehemaligen Kanzlers und Hamburger Ehrenbürgers Helmut Schmidt heißt er seit Ende 2016 offiziell Hamburg Airport Helmut Schmidt.
 
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