Stadtführung Emden


Emden ist eine Stadt an der Emsmündung nördlich der Meeresbucht Dollart. Sie ist mit etwa 50.000 Einwohnern die kleinste kreisfreie Stadt Niedersachsens und die größte und einzige kreisfreie Stadt Ostfrieslands, einer Region Niedersachsens im äußersten Nordwesten Deutschlands.

Von Norden nach Süden sind es nicht einmal acht, von Osten nach Westen gerade einmal zwanzig Kilometer, die am südlichen Stadtrand komplett an der Ems entlangführen. Emden ist ein Mittelzentrum, das Teilfunktionen eines Oberzentrums innehat. Die 26 Stadtteile Emdens sind statistisch nicht alle erfasst beziehungsweise teilweise zusammengefasst. Die größten Stadtteile sind das Stadtzentrum, gefolgt von Barenburg und Borssum/Hilmarsum. Der Emder Hafen gehört zu mehreren Staddtteilen, nämlich Stadtzentrum, (Kolonie) Friesland, Borssum und Port ArthurTransvaal. Das Zentrum umfasst die Viertel Klein-Faldern, Groß-Faldern, Boltentor, Bentinkshof, Behördenviertel und Alststadt.

Auf dem heutigen Stadtgebiet mündete ein kleiner Wasserlauf namens Ehe (oder Aa) in die Ems, die im frühen Mittelalter dazu beitrug, dass aus dem Dorf ein blühender Handelsort werden konnte. Eine Mündung wurde Muhde genannt, woraus römische Eroberer zunächst Amuthon und im dann Mittelalter erst Emuthon, später Embden und letztendlich Emden wurde. Die Emder Seefahrt wurde erstmals urkundlich im Jahr 1224 erwähnt.

Damals wie heute begünstigt(e) die Nähe zum Wasser den Handel und machte den kleinen Ort bis zum sechzehnten Jahrhundert zu einer großen Hafenstadt, die größtenteils durch das Hafenbecken von Wasser umgeben ist. Es verlaufen aber auch viele Kanäle hindurch, was Emden auch den Beinamen „Venedig des Nordens“ einbrachte. Die meisten dieser Gewässer wurden künstlich erstellt (zum Beispiel der Emder Stadtgraben, der Emder Wall, der Ems-Jade-Kanal, der Ems-Seitenkanal oder das Treckfahrtstief). Hinzu kommen zwei Seen namens Bansmeer und Uphuser Meer sowie die nordöstlich angrenzende Hieve, was kleines Meer bedeutet. Durch die idyllischen Grachten und Kanäle werden verschiedene Fahrten angeboten. Die unter Denkmalschutz stehende Kesselschleuse ist einzigartig in Europa. Sie verbindet vier Wasserstraßen und auch vier Stadtteile (Groß-Faldern, Klein-Faldern, Wolthusen und Herrentor) miteinander. Emden war eine sehr wichtige Stadt im Zuge der Reformation. Flüchtlinge und Vertriebene sorgten für Wachstum, sowohl in Bezug auf die Einwohnerzahl als auch durch ihr Fachwissen und wichtige Kontakte. Seit 1871 gibt es in Illinois (USA) ein Dorf namens Emden mit ungefähr 500 Bewohnern. Das amerikanische Dorf trägt denselben Namen, weil viele Auswanderer, die sich dort ansiedelten aus der deutschen Emsregion stammten. Das Dollart-Center ist das größte Einkaufszentrum im deutschen Emsgebiet. Als Einkaufsort war Emden aufgrund seiner geografischen Lage nie bedeutend, dafür umso mehr als Arbeitgeber für die gesamte Region. Der Seehafen der heutigen Industriestadt ist Sitz vieler große Betriebe geworden. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Altstadt völlig zerstört. Das Rathaus und das Hafentor gelten als Wahrzeichen des sechzehnten und siebzehnten Jahrhunderts, wenngleich ersteres mittlerweile ein Neubau ist und zweiteres nach mehrfachen Restaurierungen über keine Originalsubstanz mehr verfügt. Der Wasserturm und der Bockkran der Nordseewerke erinnern an das Industriezeitalter. Der Emder Wall, einst als Verteidigungsanlage gebaut, ist heute Naherholungsgebiet und größte Grünanlage der Stadt. Die mit über vierhundert Jahren ältesten Häuser der Stadt (Pelzerhäuser 11+12) sind Bürgerhäuser im Renaissance-Stil, die an das Stadtbild vor der Kriegszerstörung erinnern und ein Kulturcafé beherbergen.

Das Kulturprogramm zieht neben den Sehenswürdigkeiten und der schönen Küstenlage viele Touristen nach Emden. Im „Kulturbunker“, einem der vielen ehemaligen Luftschutzbunkern in Emden, wird ein umfangreiches Programm geboten, der „Spitzbunker“ wurde geschickt mit einem Wohn- und Bürohaus kombiniert. Weitere Informationen zu den Bunkern erhält man im Bunkermuseum. Im Neuen Theater spielt der älteste Emder Theaterverein in einem kleinen Zimmertheater. Im Gegensatz dazu finden in der Nordseehalle große Konzerte, Ausstellungen und vieles mehr statt. Die Komiker Karl Dall und Otto Walkes stammen aus Emden, Otto hat sogar ein eigenes Museum: „Dat Otto Huus“. Im Binnenhafen liegen drei Museumsschiffe: der "Heringslogger AE 7 Stadt Emden" , der Seenotrettungskreuzer „Georg Breusing“ und das Feuerschiff „Deutsche Bucht“. Im Ostfriesischen Landesmuseum im Rathaus am Delft, dem maritimen Mittelpunkt der Stadt, werden einzigartige deutsche kunst- und kulturhistorische Sammlungen gezeigt. Das Ökowerk empfiehlt sich bei gutem Wetter für eine Entdeckungstour mit Kindern.
 
www.vicity.de