Stadtführung Erlangen


Erlangen ist mit knapp 113.000 Einwohnern in zwanzig Stadtteilen die kleinste bayerische Großstadt und eine Universitätsstadt. Die kreisfreie Stadt liegt im Regierungsbezirk Mittelfranken und bildet zusammen mit Fürth und Nürnberg ein Oberzentrum.

Die Schwabach und die Mittlere Aurach münden im Stadtgebiet in die Regnitz, die Erlangen von Süden nach Norden durchfließt. Sie verläuft im Westen der Stadt relativ parallel zum Ludwig-Donau-Main-Kanal. Die Öffnung eines Kanalabschnitts im Jahr 1843 machte Erlangen zur Hafenstadt.

Das älteste noch erhaltene Gebäude Erlangens ist die Burgbergkapelle am Burgberg, die vermutlich aus dem fünfzehnten Jahrhundert stammt.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg bot der damalige Markgraf Flüchtlingen das Recht auf Ansiedlung und gründete, auch um die eigene schlechte wirtschaftliche Lage der Stadt zu verbessern, südlich der Altstadt die Neustadt als eigenständige Siedlung in Form einer barocken Planstadt.

Anfang des achtzehnten Jahrhunderts wurde der ehemalige Wasserturm in der Neustadt gebaut. Von 1839 bis zum Ende des Jahrhunderts nutzte die Universität zwei Räume als Arrestzellen, wovon heute noch eine unverändert erhalten ist.

Im Jahr 1718 wurde das Egloffsteinsche Palais mit einem eindrucksvollen Festsaal und großartiger Stuckdecke errichtet, das in den Folgejahren verschiedentlich genutzt wurde, unter anderem als Tabakfabrik und Wohnstätte des Dichters Friedrich Rückert. Heute ist die Volkshochschule dort untergebracht.

Im selben Jahr wie das Palais wurde das Markgrafentheater gebaut, das älteste noch bespielte Barocktheater Süddeutschlands.

Zehn Jahre später entstand am Marktplatz das bedeutende Adelspalais Stutterheim, in dem zwischen 1836 und 1971 das Rathaus seinen Sitz hatte. Heute sind dort die Stadtbibliothek und das Kunstpalais Erlangen untergebracht.

Am benachbarten Schlossplatz wurden ab 1700 das Markgräfliche Schloss, der Schlossgarten, eine Orangerie und die Konkordienkirche als geschlossenes Barockensemble gebaut. Etwa hundert Jahre später kamen das Schloss und der Garten in den Besitz der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, die am Rande des Gartens weitere große Gebäude bauen ließ. Seit Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts feiert die Universität jeden Sommer eines der größten Gartenfeste Europas. Zu diesem besonderen Anlass wird der Schlossgarten in einen wunderschönen Freiluft-Ballsaal verwandelt.

Die Universität ist neben dem Technologiekonzern Siemens ein bedeutender wirtschaftlicher Faktor der Stadt, die zu den begehrtesten Wirtschaftsstandorten Deutschlands gehört.

Die ehemalige Neustadt ist die heutige Innenstadt Erlangens und in ihrer Gesamtheit eine der am besten erhaltenen Ensembles ihrer Art. Die Haupteinkaufsstraßen sind die Hauptstraße und die Nürnberger Straße. Eine moderne Einkaufspassage ergänzt seit 2007 den Einzelhandel um rund hundert Geschäfte.
 
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