Stadtführung Fulda


Die Kreisstadt Fulda im gleichnamigen Landkreis liegt etwa in der Mitte Deutschlands in Hessen. Die Landesgrenzen von Bayern und Thüringen sind nur ungefähr fünfzehn Kilometer entfernt. Fulda ist mit über 69.000 Einwohnern die größte Stadt in der Region Osthessen und deren Oberzentrum. Die Karnevalshochburg gehört zur Metropolregion des Rhein-Main-Gebietes.

Erste Siedlungen gab es im heutigen Fulda bereits fünftausend Jahre vor Christi Geburt.

Der Missionar und Gründer des ehemaligen Klosters Fulda Sturmius brachte die Entwicklung der Stadt im achten Jahrhundert voran. Die vorromanische Michaelskirche wurde von 818 bis 822 erbaut und ist eine der ältesten deutschen Kirchen. Anfang des elften Jahrhunderts erhielt der Ort das Münz,- Zoll- und Marktrecht. Knapp hundert Jahre später wurde Fulda erstmals als Stadt erwähnt und erhielt kurz darauf eine Stadtmauer mit fünf Toren und über zehn Türmen, wovon der Hexenturm der am besten erhaltene Befestigungsturm ist. Im Jahr 1208 wurde Fulda offiziell zur Stadt erhoben.

Heute hat Fulda neben der Kernstadt vierundzwanzig Stadtteile und ist "Hochschul,- Barock- und Bischofsstadt". Ihr Wahrzeichen ist der von 1704 bis 1712 erbaute Dom St. Salvator zu Fulda, der den Mittelpunkt des imposanten Barockviertels darstellt. Das Alte Rathaus wurde um das Jahr 1500 erbaut. Sein heutiges Aussehen ist eine Rekonstruktion des gotischen Fachwerkgebäudes von 1531.

Der Bau des Stadtschlosses erstreckte sich von 1706 bis ins Jahr 1714. Sein Vorgängerbau war eine Abtsburg aus dem vierzehnten Jahrhundert, die Anfang des siebzehnten Jahrhunderts zunächst zur Schlossanlage und gegen Ende desselben Jahrhunderts zu einem Renaissanceschloss umgebaut und erweitert wurde. Anfang des achtzehnten Jahrhunderts wurde die Anlage im Stil des Barock umgebaut und ein Jahrhundert später teilweise ins Spätklassizistische umgestaltet. Viele historische Räume des Schlosses sind weitestgehend noch im Originalzustand und können besichtigt werden. Zudem sind dort viele Kunstwerke ausgestellt. In einem Kabinett befindet sich die Ferdinand-Braun-Sammlung, die dem Nobelpreisträger und Erfinder der Kathodenstrahlröhre gewidmet ist. Die Orangerie des Schlosses entstand ab 1721. In den barocken Räumen überwinterten kälteempfindliche Pflanzen wie Orangen- und Zitronenbäumchen, während im Sommer die Fürstäbte dort Feste feierten.

Im Schlossgarten finden im Sommer kostenlose Konzerte statt. Musikgruppen aus verschiedenen Stadtteilen präsentieren dabei die regionale musikalische Vielfalt.

Neben dem Dommuseum lohnt sich ein Besuch in einem der vielen anderen Museen der Stadt. Besonders hervorzuheben sind die Erlebniswelt Blockflöte und die Johannisberger Handwerkssammlung. Auf dem Gelände der Probstei Johannesberg werden in letztgenannter Ausstellung neben Werkzeugen und Zunftgegenständen Modelle historischer Fachwerkäuser aus ganz Deutschland gezeigt.

Während der deutschen Teilung verlief die innerdeutsche Grenze zur DDR nur gut dreißig Kilometer von Fuldas Zentrum entfernt und machte die Stadt dadurch zum Zonenrandgebiet. Nach 1945 entwickelte sich Fulda zu einem modernen Industriestandort.
 
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