Stadtführung Göttingen


Die Universitätsstadt Göttingen ist mit rund 134.000 Einwohnern die größte Stadt im gleichnamigen Landkreis im Süden Niedersachsens und ein Oberzentrum des Bundeslandes. Die ehemals kreisfreie Stadt wurde 1964 zur Kreisstadt, ist aber nach wie vor den kreisfreien Städten gleichgestellt.

Bereits im siebten Jahrhundert entstand nahe der Leine, einem Nebenfluss der Aller, ein Dorf, das Mitte des zehnten Jahrhunderts erstmals schriftlich unter dem Namen Gutingi erwähnt wurde und sich an der Stelle der heutigen Innenstadt befand. Diese ist von einem im achtzehnten Jahrhundert zu einem Spazierweg umgestalteten Stadtwall umgeben, der die Fußgängerzone mit interessanten Nebenstraßen und einige gut erhaltene Fachwerkhäuser einschließt.

Die spätestens Anfang des elften Jahrhunderts geweihte St. Albanikirche ist die älteste Kirche der Stadt, wenngleich das heutige gotische Gebäude erst aus dem vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert stammt.

Direkt an einer verkehrsgünstigen Furt über die Leine entstand zusätzlich eine dem Dorf namensgleiche Kaufmannssiedlung, die um das Jahr 1200 die Stadtrechte zugesprochen bekam.

Das Alte Rathaus wurde schrittweise ab dem Jahr 1270 erbaut. Nach dem Bau des neuen Rathauses im Jahr 1978 wurde die Stadtverwaltung in den Süden der Altstadt verlegt. Seit seiner Restaurierung wird das im Kern gotische Alte Rathaus repräsentativ genutzt und beherbergt das Fremdenverkehrsbüro.

Vom sogenannten Vierkirchenblick auf dem Marktplatz sind die vier Türme der Kirchen St. Albani, St. Jacobi, St. Johannis und St. Michael zu sehen.

Zwischen Mitte des vierzehnten Jahrhunderts und 1572 war Göttingen Mitglied der Hanse.

Seit der Eröffnung der ältesten und größten niedersächsischen Hochschule im achtzehnten Jahrhundert, der Georg-August-Universität, wurde die Stadt hauptsächlich durch die Wissenschaft geprägt. Auch das Stadtbild Göttingens erscheint durch die Universität und die vielen Studierenden nach wie vor einzigartig.

Neben der Innenstadt besteht Göttingen aus den angrenzenden Stadtteilen Nordstadt (mit dem gesamten Zentralcampus der Universität), Oststadt (auch Professorenviertel genannt, mit weiteren Universitätsinstituten und einem Villenviertel), Südstadt (mit einem Wohnmobilstellplatz) und Weststadt (eine Wohn- und Gewerbegegend) sowie weiteren dreizehn eingemeindeten Dörfern, die in das Stadtgebiet übergehen.

Im Stadtteil Grone befindet sich die letzte kommerziell genutzte Salzsiederei Europas, die heute auf die Gewinnung hochwertiger grober Salze ausgerichtet ist.

Vor dem Alten Rathaus steht seit 1901 ein Brunnen mit der Brunnenfigur Gänseliesel, die seit 1990 durch eine Kopie ersetzt wurde und deren Original sich im Städtischen Museum befindet. Der Gänselieselbrunnen ist das Wahrzeichen Göttingens.

Der letzte erhaltene Turm der mittelalterlichen äußeren Stadtbefestigung ist das Bismarckhäuschen, das nach dem späteren Reichskanzler Otto von Bismarck benannt wurde, der dort während seiner Studienzeit von 1832-1833 einige Monate wohnte. Ihm zu Ehren befindet sich im Turm heute ein Museum.

Ebenfalls sehenswert ist eine im Originalzustand erhaltene ehemalige Gefängniszelle der Universität, der Karzer, in den Studierende nach Übertretungen noch bis in das Jahr 1933 eingesperrt wurden.

Die Alte Fechthalle wurde im Jahr 2007 in Zusammenarbeit mit der Universität in ein Kulturzentrum verwandelt, in dem im Herbst die Tanz-Kultur-Woche für Kinder, Jugendliche und Erwachsene stattfindet.

Neben dem renommierten Deutschen Theater Göttingen ist auch das Theater im OP einen Besuch wert, dessen Bühne ein ehemaliger Schauoperationssaal der alten chirurgischen Universitätsklinik ist.

Seit 1920 finden in Göttingen jedes Jahr die Internationalen Händel-Festspiele, das weltweit ältesten Festspiel für Alte Musik (Musik des Mittelalters, der Renaissance und des Barocks) statt.
 
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