Stadtführung Hannover


Hannover ist die Hauptstadt des im Nordwesten Deutschlands gelegenen Bundeslandes Niedersachsen und liegt an der Schwelle zwischen dessen bergigem Gebiet und dem Tiefland des Nordens. Aufgrund seiner verkehrsgünstige Lage an den Verbindungslinien von Norden nach Süden als auch von Osten nach Westen, konnte sich das einst dörfliche Hannover zur angesagten Großstadt (seit 1875) entfalten, die heute aus einundfünfzig Stadtteilen und dreizehn Bezirken besteht. Die Stadt ist auch Teil der gleichnamigen Region, die sich seit 2001 aus dem Kommunalverband zusammensetzt, der aus einundzwanzig Gemeinden besteht.

Aktuell leben in Hannover mit über einer halben Million Einwohner auf einer Fläche von über zweihundert Quadratkilometern mehr Menschen als je zuvor und es gehört zu den fünfzehn deutschen Städten mit den meisten Einwohnern. Diese berichten von überdurchschnittlicher Lebensqualität in jedem Lebensalter, bezahlbaren Preisen und einem multikulturellen Charme der Stadt, der unter Anderem der weltweit bekannten Leibniz Universität geschuldet ist.

Internationales Publikum wird auch von jährlich stattfindenden Fachmessen wie zum Beispiel der CeBIT, der weltweit größten Messe für Informationstechnik, und der Hannover Messe, einer Industriemesse angezogen. Das südlich gelegene Messegelände ist mit über fünfhunderttausend Quadratmetern Fläche das weltweit größte. Hannovers nördlich gelegener Flughafen wird jährlich von mehr als fünf Millionen Passagiere frequentiert. Rund um den zentral gelegenen Bahnhof gibt es viel zu sehen und zu erleben.

Die wichtigste U-Bahn-Station namens Kröpke ist, genau wie die Staatsoper und das Schauspielhaus in direkter Nähe. Auf dem Opernplatz wurde 1994 das Holocaust-Mahnmal errichtet.

Skyline Hannover
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Im Ballhof am Ballhofplatz in der Altstadt, der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts die erste Adresse für große Veranstaltungen war, hat heute das Niedersächsische Staatstheater eine seiner Spielstätten.

Die im vierzehnten Jahrhundert erbaute Marktkirche ist, genau wie das angrenzende Alte Rathaus, im Stile norddeutscher Backsteingotik gehalten.

Die Altstadt wurde leider im zweiten Weltkrieg schwer zerstört. Das vormals enge Kreuzkirchenviertel gänzlich neu und interessant zu einer Art Wohninsel wiederaufgebaut.

Durch seine sich von der altbekannten Struktur unterscheidenende Stadtplanung erlangte Hannover in der Zeit nach dem Krieg Bekanntheit.

Das ehemalige Wohnhaus des Philosophen Gottfried Wilhelm Leibniz am Holzmarkt wurde ebenfalls zerstört und später an der Leine gegenüber vom Leibnizufer originalgetreu wieder aufgebaut.

Gleich nebenan am Hohen Ufer befindet sich der älteste Flohmarkt Deutschlands, der Altstadt-Flohmarkt, sowie in der Adventszeit einer von drei großen Weihnachtsmärkten, die jährlich knapp zwei Millionen Besucher anlocken.

Die Markthalle wurde in den fünfziger Jahren neu eröffnet und hat auf über siebzig Ständen neben typisch regionalem Essen wie der sogenannten Kanzlerplatte (Currywurst), der Bregenwurst oder der Welfenspeise und dem Gersterbrot allerlei weitere Delikatessen im Angebot.

Außerhalb der Winterpause kann man im Neuen Rathaus mit einem ganz besonderen Lift (bogenförmig und auf Wunsch mit Blick durch den Fußboden) fast einhundert Meter zu einer Kuppel hinauffahren und die Aussicht genießen.

Bei schlechtem Wetter stehen neben dem größten Kino Deutschlands fünf Hallenbäder zur Verfügung. In gut eineinhalb Stunden ließe sich auch eine Bustour mit dem Doppeldecker zu den interessantesten Punkten unternehmen.

Wer Hannover lieber auf eigene Faust erkunden möchte, kann sich am sogenannten Roten Faden orientieren. Es handelt sich dabei um eine vier Kilometer lange Spur durch die Innenstadt, die zu über dreißig Sehenswürdigkeiten führt und am Ernst-August-Platz neben dem Hauptbahnhof startet. Mittels App oder Begleitbuch gibt es wichtige Informationen dazu.

Shoppingbegeisterte können vom gleichen Startpunkt aus eine Tour über die Lister Meile durch die größte Fußgängerzone Deutschlands mit knapp dreihunderttausend Quadratmetern Verkaufsfläche auf einer Länge von zweieinhalb Kilometern starten.

Museumsbesuchern bietet Hannover eine große Auswahl verschiedenster Angebote, vom historischen Museum über das Luftfahrtmuseum, hin zum Kunst- oder Theatermuseum. Seit 2012 gibt es am Braunschweiger Platz östlich stadtauswärts in Richtung Zoo und Eisstadion das kleinste Designmuseum Deutschlands, das wechselnde Ausstellungen bei freiem Eintritt bietet. Insgesamt gibt es ungefähr vierzig Galerien und Museen und über dreißig Theater in der Stadt. Zwischen dem Leineufer und dem Stadtzentrum sind die bekannten Nana-Plastiken öffentlich ausgestellt.

Die einzelnen Stadtteile bieten abwechslungsreiche kulturelle Angebote und sind per Nahverkehr sehr gut miteinander vernetzt.

Hannover ist mit einem Grünflächenanteils von mehr als elf Prozent eine der grünsten deutschen Großstädte.

Die Eilenriede im Osten Hannovers ist Europas größter Stadtwald und ungefähr doppelt so groß wie der Central Park in New York (über sechshundert Hektar). Der nördliche Teil liegt im Stadtteil Zoo (auch Zooviertel oder Hindenburgviertel genannt), und der südliche Teil befindet sich überwiegend in Kleefeld. Ein großer Teil der Stadtviertel und seiner Bauwerke wurden vom Jugendstil beeinflusst, wie zum Beispiel die Prachtstraße Hannovers in der Oststadt, die Bödeckerstraße.

Die westlich gelegenen Herrenhäuser Gärten in Herrenhausen gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Das im siebzehnten Jahrhundert erbaute und im zweiten Weltkrieg zerstörte Schloss Herrenhausen wurde 2013 rekonstruiert und ist nun Tagungszentrum und Museum.

Ganz in der Nähe befindet sich übrigens ein Parkplatz für Reisende mit Wohnmobil. Weitere Übernachtungsmöglichkeiten bieten Hannovers Jugendherberge, ein Motel, vier Hostels, verschiedene Pensionen sowie über einhundertzwanzig Hotels verschiedenster Kategorien.

Der Grüne Ring bietet seit 1998 die Möglichkeit eine über hundertfünfzig Kilometer lange Tour rund um Hannovers Stadtgrenze und durch ganz unterschiedliche Landschaften und kleine Dörfer zu unternehmen. Er ist durch blau markierte Zäune oder Pfosten sowie Steine oder andere Markierungen gekennzeichnet.

Seit 1986 feiert Hannover jeden Sommer fast drei Wochen lang das Maschseefest, das gut zwei Millionen Besuchern Live-Konzerte und zahlreiche andere Veranstaltungen bietet. Der in den dreißiger Jahren eröffnete, südlich gelegene See ist mit fast achtzig Hektar das größte Gewässer Hannovers. Außer dem Landesfunkhaus (NDR) sind dort verschiedene Strandbäder und Segelschulen ansässig und Fahrgastschiffe bieten Rundfahrten an.

Hannover, Maschsee
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Das Schützenfest im Juli ist mit über einer Million Besuchern das drittgrößte Ereignis Hannovers. Seit dem sechzehnten Jahrhundert gibt es dort Schausteller und Gastronomen sowie Musikkapellen und Festwagen, die den weltgrößten Schützenausmarsch begleiten. In den sechziger Jahren kam das Frühlingsfest im April und ein Jahrzehnt später das Oktoberfest hinzu - ebenfalls mit jeweils fast einer Million Besuchern! 1974 folgte das Lister-Meile-Fest, 1985 das Mai-Käfer-Treffen, 1987 das Entdeckertagsfest, 1991 der Internationale Feuerwerkswettbewerb, 1999 das Drachenfest auf Hannovers Kronsberg (wo auch die Expo 2000 stattfand), 2008 das Klimafest, ein Jahr später die Kunstfestspiele Herrenhausen und das Fun Kinderfestival, 2010 das Fest der Kulturen und 2013 das Hannoversche Bierfest. Hannover ist auch für seinen Karneval bekannt, der dort bereits seit mindestens dem Ende des vierzehnten Jahrhunderts gefeiert wird und auch der Pferdesport hat in Hannover Tradition.

In Bezug auf die Musikbranche ist Hannover überdurchschnittlich aktiv und darf sich seit 2014 deswegen UNESCO City of Music nennen.

Über den Mittellandkanal, Deutschlands beachtlichster nachgebildeter Wasserstraße, ist Hannover mit Europas größten Häfen verbunden. Zusätzliche Kanäle ermöglichen den Binnenschiffern freie Fahrt nach Hamburg, Berlin und ins Ruhrgebiet. Der Brinker Hafen wurde zeitgleich mit dem Mittellandkanal angelegt und 1916 in Betrieb genommen. Wie der Nordhafen liegt er direkt am Kanal, der auch über einige Sport, Betriebs- und Yachthäfen verfügt.

Im nordwestlichen Stadtteil Marienwerder befindet sich seit Beginn des dreizehnten Jahrhunderts das Kloster Marienwerder. Die romanisch geprägte Klosterkirche überstand, im Gegensatz zum Kloster, zwei große Brände nahezu unversehrt. Weitere Kirchen im Stile der Neugotik sind die Christuskirche (am Klagesmarkt), die Lutherkirche (in der Nordstadt), die Gartenkirche St. Marien (in der Marienstraße) und die Erlöserkirche (im Stadteeil Linden-Süd).

Hannover hatte einst viele Friedhöfe, die heute teilweise stillgelegt und zu Parks umgestaltet wurden.

Die Ruine der Aegidienkirche als größtes Mahnmal Hannovers, erinnert an die Kriegs- und Gewaltopfer, deren Friedensglocke ein Geschenk der Partnerstadt Hiroshima war.
 
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