Stadtführung Karlsruhe


Die kreisfreie Stadt Karlsruhe ist der Verwaltungssitz des Regierungsbezirks und des Landkreises Karlsruhe. Sie ist Oberzentrum für Teile der Südpfalz und für die Stadtkreise Baden-Baden und Karlsruhe sowie die Landkreise Rastatt und Karlsruhe (Region Mittlerer Oberrhein).

Karlsruhe Schloss
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Die badische Metropole ist mit gut 309.000 Einwohnern in siebenundzwanzig Stadtteilen nach Stuttgart die zweitgrößte Stadt Baden-Württembergs. Entlang der westlichen Stadtgrenze verlaufen der Rhein und die Grenze zu Rheinland-Pfalz. Die Pfalz, der Schwarzwald und Frankreich liegen in direkter Nachbarschaft.

Aufgrund der Lage in der flachen Rheinebene ist das Fahrradfahren in Karlsruhe ein Vergnügen. Es bieten sich Ausflüge entlang von Rundwegen und zu verschiedenen Lehrpfaden (wie dem Gewässererlebnispfad) an. Sowohl im Stadtkern als auch am -rand sind insgesamt rund vierzig Prozent der Stadtgebiete geschützt.

Die Rheinhäfen (Rheinhafen Karlsruh, Ölhafen und Hafen Maxau) bilden nach Mannheim den zweitwichtigsten Binnenhafen Baden-Württembergs.

Karlsruhe ist erst knapp dreihundert Jahre alt und von meist viel älteren ehemals selbständigen Gemeinden umgeben, die in den siebziger Jahren eingemeindet wurden.

Im Jahr 1715 ließ Markgraf Karl Wilhelm von Baden-Durlach nicht weit von seiner alten Residenz ein neues Schloss bauen. Das alte Schloss wurde im Krieg zerstört und ein Neuaufbau gestaltete sich schwierig, zumal sich die Durlacher Bürger den Erweiterungsplänen des leidenschaftlichen Jägers und Gärtners entgegenstellten. Sein Nachfolger beabsichtigte den Bau ein Schlosses ähnlich dem von Ludwig XIV. in Versailles und so begann die Geschichte der letzten oberrheinischen Stadtgründung mitten im Wald mit einem nach Süden ausgerichteten dreigeschossigen Residenzschloss, von dem zunächst neun strahlenförmig und ebenfalls nach Süden ausgerichtete Alleen das Stadtgebiet bildeten.

Der innovative fächerförmige Grundriss sowie die Abstufung der Gebäudehöhen hinab zu eingeschossigen Bürgerhäusern entsprachen exakt einer Idealstadt im absolutistischen Sinne.

Im Jahr 1803 wurde die Markgraftschaft zum Kurfürstentum und weitere drei Jahre später zum Großherzogtum. Wie viele Fürsten sammelten auch die Markgrafen von Baden verschiedenste wertvolle Gegenstände wie Bücher, Gemälde und Exponate, wofür sie Bibliotheken, Museen und Archive erbauen ließen, die bis heute im klassizistisch geprägten Stadtbild des „Karlsruher Fächers“ zwischen Schloss und Ettlinger Tor zu bewundern sind.

Die West- und Oststadt sind durch den Jugendstil des späten neunzehnten Jahrhunderts beeinflusst.

Bis heute wird das kulturelle Leben in Karlsruhe großgeschrieben und als „Grundlage des Zusammenlebens“ verstanden, das Menschen unterschiedlicher Herkunft verbindet (Karlsruher Leitlinien zur Integration von Zuwanderinnen und Zuwanderern).

Die Stadt erhielt im Jahr 2009 vom Bundesministerium die Auszeichnung „Ort der Vielfalt“, die die Stärkung der kulturellen Vielfalt würdigt.

Karlsruhe gilt als „Stadt der Menschen- und Bürgerrechte“, was durch ein Kunstwerk am „Platz der Grundrechte“ unterstrichen wird.

Weitherzige Aufnahmebedingungen sorgten nach der Stadtgründung für ein Bevölkerungswachstum, das bis in die ersten Jahrzehnte des neunzehnten Jahrhunderts jedoch überschaubar blieb. Mit der sich in der Stadt zaghaft entwickelnden Industrialisierung schwand die Abhängigkeit vom Hof und Karlsruhe wurde bis zum ersten Weltkrieg zur Industriestadt im Bereich Metallverarbeitung und Maschinenbau.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnten der fächerförmige Grundriss und die großartige Baukunst im Rahmen schneller Aufbaumaßnahmen und Erweiterungen erhalten werden.

Nach wirtschaftlichen Umbrüchen in den achtziger Jahren weg vom produzierenden Gewerbe hin zum Dienstleistungssektor und zu neuen Technologien entstand in Zusammenarbeit mit Nachbarstädten und Landkreisen die Technologie-Region Karlsruhe, die die Gegend im internationalen Wettbewerb stärken sollte.

Die Technische Universität und das nationale Forschungszentrum vereinten sich im Jahr 2009 zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Heute haben Kunst und Technik einen ähnlichen Stellenwert wie zu Zeiten der Stadtgründung.

Ein Kunstdenkmal in Form einer Pyramide auf dem Marktplatz ist dem Stadtgründer gewidmet, dessen Gruft sich unter dem Platz befindet und ist eines der Wahrzeichen der Stadt. In der Städtischen Galerie, im Badisches Landesmuseum und in der Staatlichen Kunsthalle werden zahlreiche sehenswerte Ausstellungsstücke gezeigt. Das Badische Staatstheater bietet Theater-, Ballett- und Opernaufführungen der Extraklasse.

Etliche Begegnungsstätten wie das Tollhaus oder der Jazzclub im Kreativpark „Alter Schlachthof“, der Tempel in Mühlburg, das Kulturzentrum Jubez am Kronenplatz, das Kulturhaus Gotex, der Musikclub Substage oder die Orgelfabrik Durlach lassen die Herzen von Musikfreunden höher schlagen.

Regelmäßig gibt es viele festliche Veranstaltungen in Karlsruhe - von kleinen Festen wie dem Brahmplatzfest in Mühlburg bis hin zu großen Events wie „Das Fest“ in der weitläufigen Grünfläche der Günther-Klotz-Anlage ist für jeden Geschmack etwas dabei. Seit 1984 gibt es zwischen dem Kronen- und dem Europaplatz eine durchgehende Fußgängerzone in der Innenstadt.
 
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