Stadtführung Landshut


Landshut ist eine kreisfreie Stadt im Südosten Bayerns, umgeben vom gleichnamigen Landkreis, der dort seinen Sitz hat, ebenso wie die Regierung von Niederbayern und der Bezirk Niederbayern. Landshut ist ein Oberzentrum und die größte Stadt Niederbayerns im Alpenvorland.

Das Stadtzentrum liegt im Flussbett der Isar, die um die Mühleninsel herumfließt. Das dortige Naherolungsgebiet verbindet die Innenstadt mit dem Stadtpark und bietet neben vielen Rad- und Spazierwegen die größte Grünfläche. Der nördliche und der südliche Stadtteil sind Hügelland.

„Landeshuata“, was „Landeshut“ und somit „Hut und Schutz des Landes“ bedeutet, wurde erstmals um 1150 urkundlich erwähnt. Gut fünfzig Jahre später begann Herzog Ludwig von Bayern mit dem Aufbau der Stadt und der Burg Trausnitz, einer Residenz der Wittelsbacher, deren Renaissance-Räume bei einem Brand im Jahr 1961 stark zerstört wurden. Die Lage an der Isar und an der Kreuzung alter Handelsstraßen war günstig für das Wachstum der Stadt und bereits im vierzehnten Jahrhundert hatte sie die Größe erreicht, die sie bis ins neunzehnte Jahrhundert beibehielt. Die Stadtresidenz ist ein ein italienischer Bau mit großartigen Malereien und der erste Renaissancepalast nördlich der Alpen. Die Stiftsbasilika St. Martin ist einer der bedeutendsten gotischen Bauten Süddeutschlands. Ihr Backsteinturm ist mit über 130 Metern der welthöchste. Im siebzehnten Jahrhundert wurde Landshut von Schweden erobert und ab dem darauffolgenden Jahrhundert stark vom Barock- und Rokokostil beeinflusst. Mitte des neunzehnten Jahrhunderts erhielt Landshut (neben dem Rathaus nach dem Vorbild des Frankfurter Römers) im Zuge der Industrialisierung Anschluss an das Eisenbahnnetz, das Reisen zwischen München und Landshut ermöglichte. Die Stadt wuchs schnell und der Bahnhof war bereits nach zwei Jahrzehnten zu klein geworden, so dass außerhalb der Stadt ein neuer gebaut wurde. Dieser wurde im Zweiten Weltkriegs zerstört, während die Innenstadt kaum betroffen war. Daher sind neben Baudenkmälern der Gotik und der Renaissance noch viele idyllische Straßen und Gassen weitgehend erhalten und von kulturhistorischem Wert. Nach dem Krieg wuchs die Stadt aufgrund vieler Flüchtlinge und Eingemeindungen erneut und erlebte einen weiteren industriellen Aufschwung. Gleichzeitig eröffneten viele Schulen und Behörden. In den siebziger Jahren wurde eine Fachhochschule gegründet. Der ehemalige Wehrtum der Stadtmauer, der „Röcklturm“ am Flussufer, wurde in den neunziger Jahren saniert. Heute ist Landshut ein herausragender Wirtschaftsstandort mit rund 70.000 Einwohnern in elf Stadtteilen, die über eine hohe Kaufkraft verfügen. Die Landshuter Messe ist über die Stadtgrenzen hinaus von Bedeutung. Bereits im sechzehnten Jahrhundert war Landshut kultureller Mittelpunkt. Zusammen mit Passau, Straubing und dem Bezirk Niederbayern unterhält die Stadt das Landestheater Niederbayern, das Stadttheater Landshut genannt wird. Es hat einen eigenen Opernchor, ein Orchester und eine Philharmonie und bietet ein umfangreiches Programm für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Auf dem ehemaligen Kasernenareal enstand unter Anderem ein städtisches Jugendkulturzentrum, das 2001 eröffnet wurde. Die Landshuter Hofmusiktage sind weithin bekannt. Weitere regelmäßig stattfindende Veranstaltungen sind die Literaturtage, das Kurzfilmfestival und die Landshuter Hochzeit, die zu den größten historischen Festspielen in Europa gezählt wird und die auf die dreiwöchige Hochzeitsfeier eines Grafen aus dem fünfzehnten Jahrhundert zurückgeht. Der Hof- und Herzoggarten mit Tiergehege, Kräuter- und Weingarten sowie einem Kinderspielplatz ist ein gern besuchtes Naherholungsgebiet am Stadtrand. Der nördlich des Gartens gelegene Weihnachtsmarkt in Landshut gilt als einer der schönsten Bayerns.
 
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