Stadtführung am Rhein


Ludwigshafen befindet sich auf der linken Rheinseite gegenüber von Mannheim an der Mündung des Neckars in den Rhein im Bundesland Rheinland-Pfalz. Dort verläuft in der Mitte des Rheins die Grenze zwischen Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg. Über die Konrad-Adenauer-Brücke und die Kurt-Schumacher-Brücke sind beide Städte miteinander verbunden.

Der Rheinhafen gehört bundesweit zu den bedeutendsten Binnenhäfen.

Die Gegend war bereits früh von den Römern besiedelt. Ludwigshafen entstand jedoch erst im neunzehnten Jahrhundert aus der 1607 gegründeten Mannheimer Rheinschanze, einer Wehranlage zur Sicherung einer Brückenauffahrt zur Festung Mannheim. Sie wurde Anfang des neunzehnten Jahrhunderts von französischen Truppen geschleift und 1811 zur privaten Schiffsanlegestelle. König Ludwig I kam der bereits knapp zwanzig Jahre zuvor gestellte Bitte, die Rheinschanze nach dem damaligen bayerischen König Maximilian I. Joseph zu benennen, im Jahr 1843 teilweise nach. Da er als dessen Sohn mittlerweile sein Nachfolger war, bekam die Stadt nun den Namen Ludwigshafen. 1853 wurde Ludwigshafen eine eigene Gemeinde, 1859 zur Stadt erhoben und bereits 1921 zur Großstadt. Heute ist die kreisfreie Stadt Ludwigshafen die größte Stadt in der Pfalz und nach der baden-württembergischen Stadt Mannheim, mit der sie ein gemeinsames Stadtgebiet bildet und sich unter anderem das Straßenbahn- und Telefonnetz mit gemeinsamer Vorwahl teilt, die zweitgrößte Stadt der Metropolregion Rhein-Neckar.

Aufgrund kriegswichtiger Produktionen wurde die junge Industriestadt im Zweiten Weltkrieg massiv angegriffen und damit mehr als achtzig Prozent der Innenstadtbebauung zerstört.

Das herausragendste Baudenkmal Ludwigshafens ist die frühklassizistische Schloss- und Wallfahrtskirche Mariä Himmelfahrt mit hochbarocken Elementen. Die katholische Saalkirche wurde im Jahr 1775 erbaut.

Im Jahr 1865 wurde dem kurz zuvor gegründeten Unternehmen BASF (Badische Anilin- & Sodafabrik) gestattet, sich in Ludwigshafen anzusiedeln, nachdem der Mannheimer Gemeinderat dies verwehrte. Der Betrieb entwickelte sich zu einem weltweit tätigen Chemiekonzern, der das Gesicht der Stadt bis heute prägt.

Ein bemerkenswertes Baudenkmal der 1950er-Jahre ist die ursprünglich in den Jahren 1931/1932 erbaute protestantische Friedenskirche, die im Zweiten Weltkrieg so stark zerstört wurde, dass sie abgerissen werden sollte. Großer Widerstand seitens der Gemeinde führte dazu, dass sie gut zehn Jahre später mit einigen Veränderungen wieder aufgebaut werden konnte. Seit 1992 steht sie unter Denkmalschutz.

Die meisten kulturellen Einrichtungen wie das Veranstaltungshaus Pfalzbau, die Staatsphilharmonie, das Ernst-Bloch-Zentrum, das Kulturzentrum das HAUS oder das Wilhelm-Hack-Museum befinden sich in der Südlichen Innenstadt, einem der zehn Ortsbezirke Ludwigshafens, zu dem die Stadtteile Mitte und Süd gehören.

Zur Südlichen Innenstadt gehört auch die Parkinsel, die sich aus einem Hafengebiet, einem gehobenen Wohngebiet und einem Stadtpark zusammensetzt.

Das Wilhelm-Hack-Museum ist im gesamten Bundesland das bedeutendste Museum für moderne und zeitgenössische Kunst. Sein Wahrzeichen ist die im Jahr 1980 von Joan Miró gestaltete Hausfassade. Neben dem flächenmäßig größten Kunstwerk Ludwigshafens befinden sich sowohl im Außenbereich des Museums als auch im gesamten Stadtgebiet einige weitere Kunstwerke von regional und international bekannten Künstlern.

Am südlichen Rand der Innenstadt, neben dem Haltepunkt Ludwigshafen (Rhein) Mitte und der Konrad-Adenauer-Brücke, befindet sich der Knotenpunkt Berliner Platz, an dem bis ins Jahr 2015 das inoffizielle Wahrzeichen Ludwigshafens, ein Kaufhaus mit rundem Grundriss namens Tortenschachtel, stand.

Einen ähnlichen Wiedererkennungswert hat das Büro- und Geschäftsgebäude Faktorhaus, einem von weiteren runden Gebäuden am Berliner Platz, durch das die Straßenbahnen nach Mannheim fahren.

Am Berliner Platz finden Öffentliche Veranstaltungen wie der Weihnachtsmarkt oder im Sommer zweimal monatlich der Start der Skatenight Ludwigshafen statt. Von April bis September herrscht auf dem Platz Alkoholverbot, da in dessen direktem Umfeld drei große Diskotheken angesiedelt sind und es in der Vergangenheit zu zahlreichen Vorfällen im Zusammenhang mit Lärm und Gewalt gekommen war.

Seit 1959 ist der ehemalige Gasthof „Zum Viehhof“ in Oggersheim, dem größten Stadtteil Ludwigshafens, eine „Schillergedenkstätte“. Nachdem Friedrich Schiller mit dem Herzogtum Württemberg in Konflikt geraten war, hielt er sich im Jahr 1782 in dem heutigen „Schillerhaus“ in der Speyrer Straße (heute Schillerstraße) einige Wochen inkognito auf. Heute befinden sich dort ein Museum, ein Veranstaltungsraum für Ausstellungen, Lesungen und Vorträge sowie die Stadtteilbibliothek.

Im Jahr 2010 eröffnete eine Katzensammlerin im Stadtteil Friesenheim das historische Privatmuseum Katzinett, in dem tausende Katzenexponate und Gebrauchsgegenstände aller Jahrhunderte und Nationen aus den Bereichen Kunst und Kultur bestaunt werden können.

Auf dem ehemaligen Hafengelände am Zollhof wurde ebenfalls im Jahr 2010 das gut erreichbare Einkaufszentrum Rhein-Galerie mit direkt angrenzendem öffentlichem Platz gebaut.

 
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