Stadtführung Lüneburg


Die Hansestadt Lüneburg wird das erste Mal im Jahr 956 urkundlich erwähnt. Zu diesem Zeitpunkt existierten die Fluchtburg im Marktviertel, das Sandviertel im Dorf Modestorpe und die Saline im Sülzviertel bereits. Diese Orte wurden zu einer Stadt verbunden, zu der im dreizehnten Jahrhundert zwischen der Ilmenau und dem Marktplatz noch die Hafensiedlung, das später bekannte Wasserviertel, hinzukam. Ungefähr zu dieser Zeit bekam Lüneburg eigenes Recht verliehen. Einst verliefen hier Handelsstraßen nach Magdeburg, Braunschweig, Hamburg und Lübeck und machten den Platz „Am Sande“ im Stadtzentrum zum Umschlagplatz.

Die Stadt liegt im Nordosten Niedersachsens nahe der Lüneburger Heide, etwa fünfzig Kilometer südostlich der Hansestadt Hamburg, zu dessen Metropolregion Lüneburg gehört. Mitte der neunziger Jahre wurde Lüneburg Oberzentrum.

Lüneburg - Lage

Umgebungskarte Lüneburg

Blüte und Verfall wechselten sich in Lüneburg zeitweise miteinander ab. Durch seine Monopolstellung als Salzlieferant im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert kam die Stadt zu Reichtum und wurde schon früh Mitglied der Hanse.

Aktuell leben über 77.000 Einwohner in siebzehn Stadtteilen, ausgesprochen viele junge Menschen ziehen dorthin.

Das neue Zentralgebäude der Universität wurde vom amerikanischen Stadtplaner und Stararchitekten Daniel Libeskind entworfen. Lüneburg entwickelte sich zu einem modernen Dienstleistungszentrum des mittelständischen Gewerbes, während die Atmosphäre im Stadtzentrum zugleich von vielen liebevoll restaurierten mittelalterlichen Bürgerhäusern geprägt ist. Touristen aus aller Welt lieben den besonderen Charme der Stadt und viele Fernsehformate nutz(t)en die schöne Gegend als Drehort. Lüneburg hat nach Madrid die zweitgrößte Lokaldichte - am Stintmarkt kann man bei gutem Wetter wunderbar bis in die späten Abendstunden direkt an der Ilmenau sitzen.

Ein herausragendes Baudenkmal Norddeutschlands, das historische Rathaus, entstand zu Beginn des dreizehnten Jahrhunderts. Es wurde stetig weiter ausgebaut und zählt zu den größten norddeutschen mittelalterlichen Rathäusern. Im einstigen Schloss am Marktplatz ist seit 1925 das Landgericht untergebracht.

Lüneburg überstand die Weltkriege fast unzerstört. Die Bausubstanz verfiel dennoch zusehends, so dass Überlegungen im Raum standen, die komplette Altstadt durch Neubauten zu ersetzen. Dies war die Geburtsstunde des Denkmalschutzes in Lüneburg, der durch Protest seitens der Bürger in Gang kam. Seit Beginn der siebziger Jahre werden die schönen Giebelhäuser allerorten voller Hingabe restauriert. Auch der Wasserturm mit dem höchsten Aussichtsturm durfte bleiben.

Ende der siebziger Jahre kamen ein Hafen am Elbe-Seitenkanal und ein Industriegebiet hinzu, die Saline wurde kurz darauf geschlossen. Durch den Salzabbau senkte sich der Boden hauptsächlich in der westlichen Altstadt, so dass viele Häuser, die nicht mehr gesichert werden konnten, wie auch die Lambertikirche, abgerissen werden mussten. Ein besonderes Denkmal ist ein Gartentor in der Frommestraße, das bereits fast zwei Meter absackte.

In den Gebäuden der einstigen Saline ist nun das Deutsche Salzmuseum untergebracht. Weitere Museen sind das Ostpreußische Landesmuseum, das Brauereimuseum und das Museum Lüneburg. In der Halle für Kunst gibt es zeitgenössische Ausstellungen.

Einer der schönsten Plätze ist das Baudenkmal „Roter Hahn“ in der Rotehahnstraße des Wasserviertels. Um einen Innenhof herum lebten jahrhundertelang arme Menschen in sogenannten Gottesbuden, die von frommen Sitftern und deren Nachlass finanziert wurden. Heute haben sich dort auch viele Künstler zusammengefunden und eine Stiftung kümmert sich um den Erhalt des Ortes.

In Lüneburg gibt es noch ein Kloster und drei Stadtkirchen (St. Johannis am Sande, St. Nicolai und St. Michaelis. In letztgenannter war Johann Sebastian Bach zwei Jahre lang Chorknabe.).

Ein relativ neues Viertel, geprägt durch viel Grün und moderne Architektur, ist das Hanseviertel nordöstlich der Innenstadt.
 
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