Stadtführung Mainz


An der Stelle, wo der Main in den Rhein mündet, liegt die kreisfreie Stadt Mainz. Mainz ist die Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz. Zusammen mit der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden bildet die Stadt im Rhein-Main-Gebiet ein länderübergreifendes Doppelzentrum.

Der Stadtname veränderte sich seit der Stadtgründung vor über zweitausend Jahren durch die Römer etliche Male.

Die Stadtbefestigung aus dem Mittelalter wurde Mitte des sechzehnten Jahrhunderts modernisiert und umfasste seitdem die ganze Stadt. Da außerhalb der Mauern keine Steingebäude gebaut werden durften, um Feinden keine Schutzorte zu bieten, wurde das Wachstum der Stadt bis ins zwanzigste Jahrhundert stark gehemmt.

In der Gründerzeit, zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, wurde die Stadtfläche durch den Entwurf und Bau der Neustadt nahezu verdoppelt.

Im Jahr 1908 wurde Mainz zur Großstadt und hat heute rund 214.000 Einwohner.

Das Stadtgebiet gliedert sich in fünfzehn Ortsbezirke. Einige Vororte wie Finthen oder Drais tragen nach wie vor ein dörfliches Gesicht. Das Stadtbild ist durch glanzvolle Gebäude aus verschiedenen Epochen geprägt, besonders aus der Barockzeit.

Das bedeutendste romanische Bauwerk ist der von 975 bis ins Jahr 1000 von Erzbischof Willigis nach römischen Vorbild erbaute Hohe Dom St. Martin zu Mainz, der Schauplatz von Krönungen und Reichstagen war. Sein Stil wurde bei weiteren Baumaßnahmen in späteren Kunstepochen, bis auf einige gotische Elemente, beibehalten.

Die von Marc Chagall geschaffenen blau leuchtenden Glasfenster der gotischen Stiftskirche St. Stephan besuchen jährlich etwa zweihunderttausend Besucher. Der jüdische Künstler schuf ab dem Jahr 1978 bis in sein achtundneunzigstes Lebensjahr neun Fenster, die in Bezug zum Alten Testament stehen, als Zeichen der jüdisch-christlichen Versöhnung.

Mainz Marktplatz
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Auf dem Marktplatz vor dem Dom findet der Wochenmarkt statt. Dort steht auch der älteste Renaissancebrunnen Deutschlands. Gegenüber des Doms befindet sich das Gutenberg-Museum. Es ist eines der weltweit ältesten Druck- und Schriftmuseen, das im Jahr 1900 zum fünfhundertsten Geburtstag des Mainzer Erfinders des modernen Buchdrucks eröffnet wurde.

Die malerische Altstadt mit ihren verwinkelten Gassen und liebevoll restaurierten Fachwerkhäusern erinnert an das Mittelalter und die Frühe Neuzeit.

Große Teile im Norden wurden im Zweiten Weltkrieg beschädigt und nicht mehr rekonstruiert. Stattdessen wurden dort neue, moderne Gebäude errichtet. Viele barocke Adelspaläste, besonders am Schillerplatz, wurden jedoch wieder aufgebaut.

Das bedeutendste Renaissance-Bauwerk ist das Kurfürstliche Schloss zu Mainz, das heute als Tagungs- und Veranstaltungsort dient. Zusammen mit dem Deutschordenshaus (dem Sitz des Landtags Rheinland-Pfalz) und dem Neuen Zeughaus (dem Sitz der Staatskanzlei Rheinland-Pfalz) bildet das Schloss am Rhein eine repräsentative Front. Wichtige erhaltene Bauwerke aus dem neunzehnten Jahrhundert sind der Hauptbahnhof, die Christuskirche, Teile des Staatstheaters, die Rheinbrücke und Reste der Festungsanlagen wie der Holz-, der Eisen- und der Alexanderturm.

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