Stadtführung Mannheim


Die Stadt im Regierungsbezirk Karlsruhe und im Landkreis Baden-Württemberg war bereits in der Römerzeit besiedelt.

Im Jahr 766 wurde das Dorf Mannenheim, also Heim des Manno, erstmals urkundlich erwähnt.

Die Geschichte der Stadt ist seit Anfang des siebzehnten Jahrhunderts (zu dieser Zeit erhielt sie gerade einige Stadtprivilegien) dramatisch und voller Wendungen; insgesamt vier Mal musste sie nach schlimmen Beschädigungen neu aufgebaut werden. Seiner günstigen Lage an Neckar und Rhein wegen und mithilfe von Kurfürsten konnte sich die Stadt zu einer Industrie- und Handelsstadt entwickeln, deren Hafen heute zu den größten europäischen Binnenhäfen zählt (wenngleich sich der Schwerpunkt der Arbeitsplätze mit den Jahren in Richtung Dienstleistung verlagert hat). Ihre bauliche Struktur folgt einem festen Schema, nach dem die Straßen der Innenstadt, die sich zwischen Neckar und Rhein befinden, netzförmig angelegt wurden, weshalb Mannheim auch Quadratestadt genannt wird. Die Straßen sind ab dem eindrucksvollen Barockschloss mit der weltweit größten Schlossanlage, in dem heute die Universität untergebracht ist, halbkreisförmig durch Buchstaben und Zahlen gekennzeichnet. Der Sinn dafür lag unter Anderem darin, dass ein Feind im Falle eines Angriffs quer beschossen werden konnte. Zudem wird dadurch ein gewisser hoheitlicher Anspruch an die ehemalige Residenzstadt ausgedrückt. Diese Anordnung konnte bis heute erhalten werden.

Ende des neunzehnten Jahrhunderts wurde Mannheim zur Großstadt. Mit heute über 307.000 Einwohnern ist Mannheim nach Karlsruhe und Stuttgart die drittgrößte Stadt des Landes und liegt im Dreiländereck an den Landesgrenzen sowohl zu Hessen als auch zu Rheinland-Pfalz. Zusammen mit Ludwigshafen in Rheinland-Pfalz bildet Mannheim einen kohärenten Stadtbereich, den der Rhein voneinander trennt.

Die Universitätsstadt ist der Mittelpunkt der europäischen Metropolregion Rhein-Neckar, innerhalb derer sie neben Heidelberg ein Oberzentrum bildet. Mannheim teilt sich in sechs innere und elf äußere Bezirke auf und diese wiederum in Statistische Bezirke und Stadtteile, die sich vom rechten Rheinufer über beide Neckarseiten erstrecken.

Der Marktplatz in der westlichen Unterstadt ist einer der ältesten und beliebtesten Plätze der Stadt. Das Alte Rathaus, das heute ein Café ist und die katholische Kirche Sankt Sebastian bilden gemeinsam und charakteristisch symmetrisch das älteste barocke Gebäude an dessen Südrand. Ebenfalls typisch symmetrisch, jedoch im Stile der Postmoderne, ist das wieder aufgebaute Stadthaus am Paradeplatz mitten in der Innenstadt. Es steht am Platz des zerstörten Alten Kaufhauses von 1745, einem Prachtbau im Barockbaustil, der ab 1903 als Rathaus genutzt wurde. Heute sind dort die Bibliothek, ein Bürger- sowie ein Ratssaal des Gemeinderats und das Oststadt Theater ansässig.

Die Kunststraße und die Planken sind zwei große Einkaufsstraßen entlang je einer Seite des Paradeplatzes, die einen freien Blick auf das Schloss und den gegenüberliegenden Wasserturm im Osten ermöglichen. Dieser ist ein Wahrzeichen am Friedrichsplatz, der früher einmal vor den Toren der Stadt stand. Hier finden in der Vorweihnachtszeit, wie auch auf den Kapuzinerplanken, Weihnachtsmärkte statt. Auf den Planken steht seit 2003 ein modernes Mahnmal für die jüdischen Opfer das Nationalsozialismus.

Mannheim, Schloss, Universität
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Das höchstes Gebäude Baden-Würrtembergs ist mit 212,8 Metern der Fernmeldeturm mit Drehrestaurant, von dessen Aussichtsplattform eine gute Aussicht auf die Stadt und ihre Peripherie möglich ist.

Mannheim ist unter Anderem durch die Kunsthalle, die Reiss-Engelhorn-Museen und das Technoseum ein über die Region hinaus bekannter Standort für Kunst- und Kulturinteressierte. Das weltweit älteste kommunale Theater ist das Nationaltheater Mannheim von 1779. Seit 2014 trägt Mannheim den Titel UNESCO City of Music.

Im Südwesten Mannheims befindet sich der Waldpark mit der Reißinsel. Der Ehrenbürger und Mitbegründer der Museen Carl Reiß stiftete sie den Stadtbewohnern unter der Bedingung, sie in ihrem unberührten Zustand zu belassen. Mit über vierzig Hektar ist der Luisenpark der größte Park der Stadt.
 
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