Stadtführung Neumünster
Die kreisfreie Stadt Neumünster liegt mitten in Schleswig-Holstein an der Schwale.
Seit 2012 gehört die Stadt zur Metropolregion Hamburg und war deren erstes Mitglied.
Mit nicht ganz 82.000 Einwohnern in neun Stadtteilen ist die überschaubare Stadt eine sogenannte große Mittelstadt.
Von der Industriestadt, in deren Zentrum die Tuch- und Lederindustrie stand, wandelte sie sich über die Jahre zu einer Dienstleistungsstadt und ist heute auch ein Wirtschaftszentrum.
Die Stadt ist der größte Messesstandort und der Verkehrsknotenpunkt des Bundeslandes.
Der Handel gewinnt mit einem Einkaufszentrum in der Innenstadt und einem Designer Outlet im Stadtteil Wittorf ebenfalls an Bedeutung.
Aufgrund vieler Pferdeveranstaltungen wird Neumünster auch „Pferdestadt“ genannt.
Zur Gründung der Stadt stiftete der Tuchmacher Renck seinen zentral gelegenen Park, damit die arbeitenden Bürger sich erquicken konnten.
Die denkmalgeschützte, neobarocke Villa Köster neben dem Rencks Park ist die ansehnlichste Villa der Stadt.
Ebenfalls neben dem Park, auf der Klosterinsel, stand seit Ende des fünfzehnten Jahrhunderts ein Nonnenkloster, das später zum Zuchthaus umgewandelt wurde. Seit 1938, nachdem das Gebäude abgerissen wurde, war auf dem Gelände bis zu seiner Zerstörung durch Kriegsbomben das Museum für Germanische Trachtenkunde. In den sechziger Jahren wurde die Klosterinsel neu gestaltet.
Das in Deutschland einmalige Museum „Tuch und Technik“ neben der Stadthalle erzählt die Geschichte aus zweitausend Jahren Textilherstellung.
Sein Eingangsbereich, der die Stadthalle und das Museum verbindet, ist eine einladende Begegnungsstätte.
Das Schleswig-Holsteinische Landestheater hat seine Spielstätte in der Stadthalle.
Das 1900 erbaute neugotische Alte Rathaus am zentralen Stadtplatz Großflecken steht seit 1983 unter Denkmalschutz.
Im Villenviertel in der Marienstraße, das zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand, stehen alle Häuser unter Denkmalschutz.
Eine der ältesten Straßen der Stadt ist der Kuhberg.
Die einstige Privatschule für „Höhere Töchter“, das Haus Westphalen, ist ein denkmalgeschütztes Fachwerkhaus des achtzehnten Jahrhunderts und heute Geschäftshaus.
Viele Gebäude erlebten hier den einen oder anderen Wandel mit – das älteste und denkmalgeschützte Haus der Stadt, das Caspar-von-Saldern-Haus, wurde sogar vom Amtshaus erst zum Amtsgericht, dann zur Sparkasse, es diente als Dienstwohnung für den Oberbürgermeister, war ein Heimatmuseum und später Sitz der NSDAP. Die Engländer machten ein Offizierskasino daraus und nachdem sie Neumünster verließen, wurde es als Jugendherberge, dann als Volkshochschule und schließlich als Musikschule genutzt. Nun finden kulturelle Veranstaltungen, Trauungen und Feste dort statt.
Im öffentlichen Raum sind viele Kunstwerke und Denkmäler aufgestellt.
Die Alte Holsten-Brauerei dient nach dem Weggang der Firma wie auch die Papierfabrik als Kultur- und Dienstleistungszentrum.
Die Villa Wachholtz ist ebenfalls Treffpunkt für Freunde der Kultur. Auch hier gibt es ein Zimmer für standesamtliche Trauungen. Wechselnde Ausstellungen, Konzerte, Vorträge, Lesungen und ein Cafébetrieb mit Terrasse lassen keine Wünsche offen.
Jeden September veranstaltet die Stadt das Kulturfestival Kunstflecken.
Neumünster bietet Spaziergängern und Radfahrern weite Parkanlagen, einen Stadtwald mit Tierpark im Westen, den Einfelder See, das Dosenmoor und schöne Flussufer und Grünflächen an der Schwale und der Stör.
