Stadtführung Osnabrück


Die kreisfreie Stadt Osnabrück liegt im Schnittpunkt wichtiger europäischer Wirtschaftswege im Südwesten Niedersachsens an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen, wodurch sie sich wirtschaftlich stark in Richtung der Transport- und Logistikbranche entwickelte. Überdies etablierte sich eine namhafte Metall-, Automobil- und Papierindustrie.

Die Großstadt liegt in einem Naturpark (dem UNESCO Global Geopark TERRA.vita), dessen Ausläufer in Form vieler Grün- und Hügelflächen das Stadtgebiet prägen. Auf dem zughörigen Piesberg, der auch über eine historische Feldbahn erreicht werden kann, befindet sich das Museum Industriekultur, das über den Steinkohleabbau in der Gegend bis zum Ende des neunzehnten Jahrhunderts informiert.

Die Stadt mit heute über 168.000 Einwohnern in dreiundzwanzig Stadtteilen wurde von Karl dem Großen im Jahr 780 als Bischofsitz gegründet.

Der spätromanische Bau des Dom St. Peter prägt bis heute zusammen mit Kirchen wie der spätgotischen Hallenkirche St. Katharinen aus dem dreizehnten Jahrundert das Stadtprofil. Die Kirche des ehemaligen Dominikanerklosters wird mittlwerweile als Kunsthalle genutzt.

Anfang des vierzehnten Jahrhunderts wurden die Alt- und die Neustadt zur heutigen Innenstadt vereint. In der historischen Altstadt befinden sich viele Gebäude des Klassizismus und des Rokoko sowie traditionelle Fachwerkhäuser. Das ab 1668 gebaute und heute denkmalgeschützte Osnabrücker Schloss war die Residenz des Fürstbischofs Ernst August I. von Braunschweig-Lüneburg und seiner Frau Sophie von der Pfalz. Während des NS-Regimes wurde das Schloss für Verhöre und Inhaftierungen von der Geheimen Staatspolizei genutzt und musste nach dem Krieg neu aufgebaut werden. Seit 1974 ist das Schloss Sitz des Präsidiums und der Universitätsverwaltung. Im von der einstigen Hausherrin geliebten (aber neu gestalteten) drei Hektar großen Schlossgarten findet nun jeden Sommer das Schlossgarten Open Air statt.

Das zwischen 1487 und 1512 erbaute Rathaus ist ein Wahrzeichen im spätgotischen Stil und wird (nach seiner Restaurierung) auch bis heute als Rathaus genutzt. Das Alte Rathaus wurde im neunzehnten Jahrhundert abgerissen.

Der Marktplatz hat die Form eines Dreiecks und mutet zusammen mit dem Rathaus und der Kirche St. Marien mittelalterlich an.

Die Stadtteile am Stadtrand erscheinen teilweise noch ländlich. Klassische Wohngebiete befinden sich in Hellern oder in Widukindland sowie im Westen der Innenstadt. Der Rest der Innenstadt sowie die Stadtteile Hafen und Fledder sind hauptsächlich vom Gewerbe (Einzelhandel und Industrie) dominiert. Schinkel, Schinkel-Ost und Eversburg wurden durch ihre Vergangenheit als Arbeiterviertel beeinflusst, während Westerberg vornehmlich von der Mittelschicht bewohnt wird.

Osnabrück ist außer einer Bischofsstadt auch eine Einkaufs- und Erlebnisstadt sowie eine Universitäts- und Friedensstadt, in der Mitte des siebzehnten Jahrhunderts der Westfälische Frieden unterzeichnet wurde. Das Steinwerk Ledenhof, ein eindrucksvolles Beispiel des eigenständigen Bautypus Osnabrücks, beherbergt heute die Deutsche Stiftung Friedensforschung.
 
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