Stadtführung Pforzheim


Pforzheim ist eine kreisfreie Stadt im Nordwesten Baden-Württembergs zwischen Karlsruhe und Stuttgart. Sie ist Sitz des Enzkreises, von dem die Stadt größtenteils umgeben ist, sowie Sitz und Oberzentrum der Region Nordschwarzwald und wird auch „Pforte zum Schwarzwald“ genannt.

Fünfhundert bis dreihundert vor Christus lebten dort die Kelten, bevor etwa im Jahr neunzig nach Christus die Römer das Gebiet an der Enz besiedelten, woraus sich der Städtename ableiten lässt: portus bedeutet Hafen oder Stapelplatz. Der Zusammenfluss von Enz und Nagold befindet sich im Enztal in der Innenstadt. Am südlichen Rand der Stadt fließt die Würm in die Nagold, weshalb Pforzheim auch Drei-Flüsse-Stadt genannt wird. Ungefähr im dritten Jahrhundert nach Christus wurde die Siedlung von den Franken und Alemannen erobert. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1067. Im Jahr 1080 erhielt die Siedlung das Marktrecht. Die „Alte Stadt“ war im Zwölften Jahrhundert klösterlich geprägt und ein neuer Siedlungskern kam hinzu. Diesen erwählten die Markgrafen sich als Residenz, so dass sich der Fokus mehr auf die „Neustadt“ verschob.

Im fünfzehnten und sechzehnten Jahrhundert wurde die hiesige Lateinschule zu einer der größten Gelehrtenschulen im Süden Deutschlands. Zur Beschäftigung der Kinder eines Waisenhauses hatte Markgraf Karl Friedrich von Baden im achtzehnten Jahrhundert eine Fabrik zur Uhrenherstellung ins Leben gerufen, die Pforzheim in der Folge zu internationaler Bekanntheit verhalf. In der "Gold-, Schmuck- und Uhrenstadt" mit der einzigen Goldschmiede- und Uhrmacherschule Deutschlands werden etwa fünfundsiebzig Prozent des deutschen Schmucks hergestellt. Das früheste Gewerbe in Pforzheim war die Flößerei, die durch den Bau der Nagoldtal- und der Enztalbahn im neunzehnten Jahrhundert ihr Ende fand. Neben der Schmuckherstellung erhoben der Textil-, der Holz- und der Metallhandel die Stadt zum industriellen Zentrum im Großherzogtum Baden. 1975 wurde Pforzheim nach der Eingemeindung von Huchenfeld zur Großstadt mit insgesamt fünfzehn Stadtteilen. Weitere eingegliederte Gemeinden waren Würm, Hohenwart, Eutingen und Büchenbronn. Dillweißenstein bestand vor seiner Eingemeindung aus den Dörfern Dillstein und Weißenstein. Ab 1980 wandelte sich die industrielle Struktur Pforzheims in Richtung Metallverabeitung, Elektrotechnik, Elektronik und Versandhandel und ist damit nach wie vor, auch durch seine Bildungsstätten, von internationaler Bedeutung. Pforzheim gehört zu den im Zweiten Weltkrieg am stärksten zerstörten Städten, dessen Stadtbild sich bereits zuvor durch mehrfache Zerstörungen, Herrscherwechsel und die Verlagerung der Stadtkerne wenig einheitlich und attraktiv zeigte. Stahlstelen auf dem Wallberg erinnern an den immensen Luftangriff auf die Stadt im Jahr 1945. Der Hauptbahnhof, das Kulturzentrum Reuchlinhaus im Stadtgarten, das Amtsgericht und einige Kirchen wie die Auferstehungskirche in der Südweststadt oder die Matthäuskirche im Stadtteil Arlinger sind in schlichter Nachkriegsarchitektur gehalten. Vorrangig war ein rascher Wiederaufbau der Infrastruktur, wodurch die Industrie zügig wieder in Gang kommen konnte.

Urlauber, die den Schwarzwald erkunden möchten, beginnen ihre Wanderungen über einen der Wanderwege (Ost- West- oder Mittelweg) gerne in Pforzheim. Für Walker- und Jogger sind verschiedene Trimm-Dich und Waldsportpfade bestens geeignet. An den Flussufern und im Stadtgarten kann man sich gut erholen. Aussichtstürme wie der Büchenbronner Aussichtsturm, der als technisches Kulturdenkmal gilt, der Wartturm auf dem Wartberg, der Wasserturm auf dem Rodrücken, die Hohe Warte im Stadtteil Hohenwart oder der Hachelturm in der öffentlichen Grünanlage "Hachelanlage", bieten herrliche Ausblicke. In der Gegend lassen sich auch viele Burgruinen wie Rabeneck, Liebeneck, Kräheneck, die Burg Hoheneck und die Schlossruine Pforzheim entdeckten. Der Freizeit- und Erlebnispark Enzauenpark (in der Nähe des Industriedenkmals Gasometer mit seiner ganz besonderen Ausstellung über das Alte Rom in 3D), ist ein ebenso beliebtes Ausflugsziel wie der Wildpark Pforzheim, der etwa dreihundertfünfzig seltene Tiere präsentiert. Die Schmuckwelten Pforzheim laden in das größte europäische Schmuck- und Uhrenhaus ein und das Schmuckmuseum im Reuchlinhaus zeigt als weltweit einzigartiges Museum Schmuckkunst aus fünf Jahrtausenden.
 
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