Stadtführung Saarbrücken


Saarbrücken ist die einzige Großstadt des Saarlandes und als dessen Landeshauptstadt in politischer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht von zentraler Bedeutung.

Im Jahr 999 wurde Saarbrücken in der Urform Sarabruca, die sich weiter zu Sarebrucca und Sarebrugge entwickelte, erstmalig urkundlich erwähnt.

Die Bedeutung des Stadtnamens ist vermutlich schlicht und einfach Brücke über die (oder auch Landungssbrücke, -steg oder Pier an der) Saar, womit wohl die Brücke im Bereich des jetzigen Neumarktes im heutigen Stadtteil Alt-Saarbrücken gemeint war.

Um das im Jahr 1322 zur Stadt erhobene Saarbrücken von der späteren Großstadt, die im Jahr 1909 durch den Zusammenschluss mit den Nachbarstädten St. Johann an der Saar und Malstatt-Burbach entstand, zu unterscheiden, wird es heute Alt-Saarbrücken genannt.

Im Jahr 1547 wurde die heute Alte Brücke genannte Bogenbrücke im Renaissance-Stil erbaut. Sie verbindet den St. Johanner Markt, Saarbrückens Zentrum, mit dem Schlossplatz und steht unter Denkmalschutz.

Am Standort des barocken Schlosses Saarbrücken in Alt-Saarbrücken befand sich zuvor eine mittelalterliche Burg, die zwischen 1602 und 1617 zu einem Renaissanceschloss umgestaltet wurde. Teile der Burganlagen unter dem Schlossplatz sind über das Historische Museum Saar, das sich im Keller des Schlosses und in einem Gebäude daneben befindet, zu besichtigen.

An der Schlossmauer, die 1963 wegen des Baus der Stadtautobahn um einige Meter versetzt wurde, ist ein steinerner Wasserspeier in Form einer Fratze zu sehen, bei der es sich um die Darstellung eines geizigen Bäckers handeln soll, der während einer Hungersnot in Saarbrücken keinerlei Erbarmen für seine Mitbürger zeigte. Auch die als Bettlerin verkleidete Fürstin wurde von ihm schroff abgewiesen. Nun dient der zuerst an der Alten Brücke angebrachte Schmutzwasserspeier als abschreckendes Beispiel.

Unter der Regierung des jüngsten Sohnes des verstorbenen Fürsten wurde das Schloss im achtzehnten Jahrhundert im Rahmen einer umfassenden städtebaulichen Umgestaltung erneuert und fügte sich fortan mehr in das Stadtbild ein, das insgesamt geschlossener, symmetrischer und barocker wurde. Saarbrücken erlebte zu dieser Zeit ein Wirtschaftswachstum, während dem unter anderem das Alte Rathaus, der Erbprinzenpalais, der Ludwigsplatz sowie die Ludwigs- und die Friedenskirche entstanden und Eisenschmelzen eröffnet sowie Steinkohlegruben verstaatlicht wurden.

Das Innere der evangelischen Ludwigskirche in Alt-Saarbrücken wurde erst im Jahr 1775 vollendet. Das Wahrzeichen ist sowohl eine sehr bekannte Querkirche als auch einer der bedeutungsvollsten Barockbauten Deutschlands.

Die denkmalgeschützte Friedenskirche wurde wie die Ludwigskirche von Baumeister Friedrich Joachim Stengel erbaut und ist ebenfalls eine Querkirche.

Beide Kirchen liegen dicht beieinander auf je einer Seite der Grünanlage Stengelanlage, die die Epoche des barocken Städtebaus mit der Zeit des modernen Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg verbindet.

Eine preisgekrönte Mischung aus Stadtpark und Landschaftsgarten ist der Bürgerpark Hafeninsel, der mitten in der Stadt und direkt an der Saar auf dem Gelände eines Kohlehafens des späten siebzehnten Jahrhunderts liegt.

Mitte des neunzehnten Jahrhunderts wurde der Bahnhof in St. Johann gebaut. Durch den Anschluss an das deutsche sowie an das französische Eisenbahnnetz begann ein weiterer wirtschaftlicher Aufschwung für Saarbrücken.

Das neogotische Saarbrücker Rathaus wurde Ende des neunzehnten Jahrhunderts in der damals noch eigenständigen Stadt St. Johann erbaut und bildet mit der etwa zeitgleich entstandenen Johanneskirche ein malerisches Ensemble.

Ebenfalls in St. Johann, mitten im über der Stadt gelegenen Stadtwald und größtenteils in einer ehemaligen Kaserne, befindet sich seit 1948 der Campus der Universität des Saarlandes.

 
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