Schwabach

Schwabach liegt im Regierungsbezirk Mittelfranken südlich von Nürnberg. Die Stadt gehört zur Metropolregion Nürnberg und ist mit einigen südlichen Stadtteilen der Großstadt verwachsen.

Mit ungefähr 40.000 Einwohnern ist Schwabach Bayerns kleinste kreisfreie Stadt. Als „villa Suabach“ wurde Schwabach im Jahr 1117 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Die erste Bezeichnung als Markt erfolgte Anfang des vierzehnten Jahrhunderts. Die Stadtrechte wurden Schwabach im Jahr 1375 verliehen.

Im fünfzehnten Jahrhundert entwickelte sich in Schwabach eine neue Schriftartvariante der sogenannten gebrochenen Schriften, die im Zusammenhang mit den ersten gedruckten Lutherbibeln sehr bekannt und im Jahr 1941 von den Nationalsozialisten verboten wurde: die (Alte) Schwabacher (Schrift).

Aus westlicher Richtung fließt der über Jahrhunderte gewerblich genutzte Fluss Schwabach durch die Stadt und mündet am nordöstlichen Stadtrand in die Rednitz. Die Altstadt liegt auf beiden Seiten der Schwabach in einem Tal. Die einstige Struktur des Stadtteils und sein Stadtbild blieben größtenteils erhalten, auch Teile der Stadtmauer sind noch vorhanden. Für die Altstadtsanierung erhielt Schwabach im Jahr 1979 den Europa-Nostra-Preis, der jährlich für herausragende Erhaltungsmaßnahmen von Kulturerbe vergeben wird.

Schwabach kann als internationales Zentrum für die Herstellung von Blattgold bezeichnet werden, da das Handwerk der Goldschläger fast ausgestorben ist. Viele Sehenswürdigkeiten auf der ganzen Welt wurden bereits mit dem in der Goldschlägerstadt produzierten Blattgold verziert. Jedes zweite Jahr findet in der Altstadt die „Ortung Schwabach“ statt, eine traditionelle Kunstausstellung zum Thema Gold.

Die im gotischen Stil erbaute Stadtkirche St. Johannes und St. Martin ist ein Wahrzeichen Schwabachs. Der kunstvoll geschnitzte spätgotische Hochaltar wurde mit Blattgold verfeinert.

Für Inschriften im Sitzungssaal des Rathauses wurden 14.000 Blatt des Schwabacher Goldes verwendet. Der sogenannte Goldene Saal wurde nach seiner Zerstörung durch Brandstiftung im Jahr 1974 in den Jahren 2000 bis 2002 restauriert.

Schwabach ist seit 2015 befugt, den Titel Fairtrade-Stadt zu tragen.

Im selben Jahr eröffnete das Jüdische Museum Franken einen Standort in Schwabach. In der angrenzenden Synagogengasse sind noch viele historische Gebäude, die im Zusammenhang mit der jüdischen Geschichte stehen, erhalten. Eine kostenlose App ist beim Erkunden behilflich.

Das große und moderne Stadtmuseum in einer ehemaligen Kaserne im O’Brien-Park vereint mehrere international bedeutende Ausstellungen unter einem Dach. Neben der Stadtgeschichte wird die Gold- und Metallverarbeitung beleuchtet, besonders natürlich das Thema Blattgold. Es wird die weltweit größte Sammlung eines Modelleisenbahnherstellers gezeigt und in zwei Sonderausstellungen finden jeweils wechselnde Veranstaltungen statt.

Zu den von Ansbach, Lauf an der Pegnitz und Schwabach gemeinsam veranstalteten Fränkischen Literaturtagen LesArt werden jedes Jahr im November nationale und internationale Schriftsteller in Schwabach begrüßt.

Einkaufsmöglichkeiten bestehen in der Innenstadt und im ORO-Einkaufszentrum im Gewerbegebiet Falbenholz.
 
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