Stadtführung Zweibrücken


Zweibrücken ist mit über 36.000 Einwohnern die kleinste deutsche kreisfreie Stadt. Sie liegt in der Südwestpfalz im Bundesland Rheinland-Pfalz an der saarländischen Grenze und nur wenige Kilometer von der französischen Grenze entfernt.

Der Name und die Lage der etwa Anfang des zwölften Jahrhunderts gegründeten Stadt lassen auf eine Entstehung an einem Flussübergang schließen. Im Mittelhochdeutschen lautete der Stadtname „Zweinbrücken“ und aus dem Lateinischen übersetzt bedeutet „Geminus pons“ beziehungsweise „Bipontum“ aus dem Neulateinischen „Zwillingsbrücke“.

Im Stadtgebiet mündet der Hornbach in den Schwarzbach.

Zwischen Mitte des fünfzehnten bis Anfang des neunzehnten Jahrhunderts stand Zweibrücken unter der Herrschaft der Wittelsbacher.

Nach seiner Rückkehr von einer Pilgerreise ins Heilige Land ließ Fürst Alexander von Pfalz-Zweibrücken von 1493 bis 1510 die spätgotische Stadtkirche errichten. Die Alexanderkirche mit der ehemaligen Grabstätte der Wittelsbacher wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und anschließend deutlich vereinfacht rekonstruiert. Sie ist, wie die wieder aufgebaute Karlskirche, ein Wahrzeichen Zweibrückens und die älteste Kirche der Stadt.

Das ehemalige Residenzschloss der Herzöge der Stadt ist der größte pfälzische Profanbau. Es wurde von 1720-1725 im Barockstil erbaut. Auch das Schloss wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und im Jahr 1965 erneut aufgebaut. Seitdem ist es erneut der Sitz des Pfälzischen Oberlandesgerichts.

Während der Blütezeit Zweibrückens im achtzehnten Jahrhundert ließ Herzog Christian IV. zur Verschönerung der Stadt und für seine Beamten die Herzogsvorstadt mit ihren vielen repräsentativen barocken Gebäuden bauen. Sie überstand den Zweiten Weltkrieg unversehrt. In der Vorstadt befindet sich das Rathaus, in dessen Nebengebäude die Stadtbücherei, eine der traditionsreichsten Einrichtungen in Rheinland-Pfalz, untergebracht ist. Das Amts- und Landgericht, das Stadtmuseum und das Stadtarchiv sind ebenfalls in der Herzogvorstadt zu finden.

Der erste Buchdrucker wurde bereits Ende der achtziger Jahre des fünfzehnten Jahrhunderts in Zweibrücken erwähnt. Die wissenschaftliche Regionalbibliothek Bibliotheca Bipontina ist eine der bedeutendsten Altbestandsbibliotheken und seit 2004 Teil des Landesbibliothekszentrums Rheinland-Pfalz.

Auch das Landgestüt Zweibrücken wurde von Herzog Christian IV. gegründet, der damit die geordnete Pferdezucht in Rheinland-Pfalz und im Saarland ins Leben rief. Bereits zu Beginn des neunzehnten Jahrhunderts wurde von offiziellen Pferderennen in Zweibrücken berichtet, gegen Ende des Jahrhunderts waren diese schon ein jährlich stattfindender Programmpunkt geworden. Bis heute gehören Pferde zum Leben und zur Freizeitgestaltung der Bewohner Zweibrückens wie selbstverständlich dazu.

Bis ins zwanzigste Jahrhundert dominierten in Zweibrücken das Brauereigewerbe, die eisenverarbeitende Industrie, die Schuhherstellung und die Weberei. Heute liegen die Schwerpunkte im Maschinenbau, in der Metall- und Stahlverarbeitung, in der Kommunikations- und Informationstechnologie sowie in der Medizintechnik.

Die zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts für einen Schuhfabrikanten erbaute Villa Ipser am Rothenberg zeigt typische späthistorischer Architektur mit Jugendstil-Elementen.

Die Touristenattraktion und ein weiteres Wahrzeichen Zweibrückens ist der im Jahr 1914 von Prinzessin Hildegard von Bayern eingeweihte Rosengarten. Er zählt mit über fünfzigtausend Quadratmetern zu den größten europäischen Gärten und präsentiert zweitausend verschiedene Rosensorten. Zweibrücken darf sich offiziell „Rosenstadt“ nennen und wird bei kulturellen Veranstaltungen von der alle zwei Jahre neu gewählten Rosenkönigin vertreten.

Im Naherholungsgebiet Fasanerie, das durch den Spazier-, Wander- und Radweg „Rosenweg“ mit dem Rosengarten verbunden ist, gibt es als Gegenstück zu diesem einen Wildrosengarten.

Zweibrücken gliedert sich um die Innenstadt herum in neun Stadtteile: Bubenhausen, Ernstweiler, Ixheim, Mittelbach-Hegstbach, Mörsbach, Niederauerbach, Oberauerbach, Rimschweiler und Wattweiler. Im Zentrum gibt es seit den siebziger Jahren eine kleine Fußgängerzone mit restaurierten Altauten.
 
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